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„Hier ist jemand“

Anne Simon (links) mit Mitarbeiterinnen des Familienzentrums „Annvertrauen“. Foto: Inga Steeg

HARTENBERG-MÜNCHFELD – Am 16. August 2022 erfolgte die Schlüsselübergabe der Wohnbau Mainz an das Familienzentrum „Annvertrauen“ im neuen Wohnquartier auf dem Hartenberg. Journal LOKAL suchte das Gespräch mit der Leiterin des Zentrums, Anne Simon.

 

Frau Simon, „Annvertrauen“, was sagt der Name aus?

Anne Simon: Es gibt für mich drei Säulen im Umgang miteinander: Vertrauen – Achtung – Respekt. Kombiniert mit meinem Vornamen ist daraus „Annvertrauen“ entstanden.

 

Bitte stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor.

Anne Simon: Ich bin seit 2010 selbständige Hebamme. Bis 2013 habe ich über 350 Schwangerschaften mit Hausgeburten betreut und sehr viele andere Frauen begleitet, die dann in der Klinik entbunden haben. Ebenso im Jahr 2010 habe ich mit Therapeutinnen und Eltern ein Netzwerk, einen gemeinnützigen Verein gegründet mit dem Ziel, ein Familienzentrum aufzubauen. Durch viele glückliche Fügungen gelangte mein Konzept 2017 zur Wohnbau Mainz, die uns die optimalen räumlichen Voraussetzungen geboten hat, dieses Familienzentrum zu realisieren. Dafür bin ich der Wohnbau unglaublich dankbar.

 

Welche Idee verbinden Sie mit der Eröffnung eines Familienzentrums im neuen Wohnquartier auf dem Hartenberg?

Anne Simon: Durch die Überlastung der Krankenhäuser, die durch die Pandemie noch verschärft wurde, sind viele Frauen unter der Geburt über lange Strecken alleine gewesen. Dies erzeugt negative Erinnerungen, die man durch gezielte Therapie aus dem Bewusstsein herausnehmen kann. Die wichtige Botschaft ist: „Hier ist jemand“.

 

Und wen möchten Sie dort ansprechen?

Anne Simon: Wir sind ein Familienzentrum, nicht nur für werdende Eltern, sondern für alle Menschen, die Unterstützung suchen. Für Menschen, die körperliche, seelische oder Existenzprobleme haben und unverschuldet in Not geraten sind.

 

Welche Angebote unterbreitet „Annvertrauen“ den Menschen?

Anne Simon: Eine ganze Menge. Wir bieten Geburtsvorbereitung und Yoga für Schwangere sowie Rückbildung nach der Geburt an. Außerdem offerieren wir Ernährungsberatung, Fußreflexzonenmassage, Osteopathie und Yoga in unserem Zentrum. Wir haben zwei Psychologinnen für systemische Arbeit im Haus, die sich der Hilfesuchenden in Einzel- oder Gruppentherapie annehmen, zum Beispiel zur Stressbewältigung, bei Depressionen, für Trauerarbeit oder zu Familienaufstellungen. Schließlich haben wir eine Fotografin für Familienangelegenheiten im Zentrum. Als gemeinnütziger Verein sind wir kostenfrei an jedem 1. Samstag im Monat für Alleinerziehende und an jedem 3. Samstag im Monat für Frauen mit schweren Geburten da. Demnächst kommt noch eine Krabbelgruppe hinzu.

 

Wie kann man mit dem Zentrum in Kontakt treten?

Anne Simon: Unser Familienzentrum „Annvertrauen“ befindet sich in der Jakob-Steffan-Straße 93 auf dem Hartenberg. Dort kann man hinkommen und einfach klingeln. Oder Sie rufen mich an unter 06131/14 49 42, alternativ unter 0171/524 30 29. Per E-Mail bin ich erreichbar unter mail@annesimonnetzwerk.de. Und demnächst haben wir auch eine neue Homepage: www.annvertrauen.de.

 

Autor: Ulrich Nilles