Hechtsheim – Gute Ideen treiben den Fortschritt an. Perfekt für den lokalen Tourismus sind sie, wenn sie dabei schöne Gefühle erwecken. Den Schaum- und den Perlwein mit einer Picknick-Decke zu vermählen, das haben sich vor etwa sechs Jahren die Winzer aus Hechtsheim einfallen lassen und damit ins Schwarze getroffen.
Das Sekt-Picknick im Freien lockte erneut hunderte Gäste, darunter viele Familien mit Kindern, zum Weinberg mit der herrlichen Aussicht, dem Hechtsheimer Kirchenstück. „Was wir im Sommer mit dem Weinfest im Kirchenstück anbieten, das hat seine Entsprechung im Sekt-Picknick im Frühjahr gefunden“, sagte Christian Dhom. Neben der Winzerfamilie Dhom hatten vier weitere Weingüter – Jung, Petri, Meier und Meier, sowie der Rebenhof – aus Hechtsheim ihre Sommerwein-Kollektionen zum Picknick-Gelände mitgebracht. „Sekte und Seccos, die hervorragend zur bevorstehenden Jahreszeit passen“, so Dhom. „Wir haben natürlich auch Weine, die bei warmen Temperaturen und dem sommerlichen Lebensgefühl munden“, deutete er auf die Rosé- und Burgunderweine.
Beim Anblick der respektablen Zahl an Menschen, die den steilen Anstieg zum Kirchenstück bewältigten, verfestigte sich der Eindruck noch mehr, die hiesigen Winzer haben aufs richtige Pferd gesetzt. Der Wunsch nach gemütlichen Stunden beim Weingenuss scheint unter den Leuten nicht im Geringsten einen Sättigungspunkt erreicht zu haben. Dabei gibt es in Hechtsheim genügend Weinprobiertage, Weinfeste, Winzertage, die Kerb, sowie Hoffeste der Weingüter.
Seit sieben Uhr in der Früh hatten die Winzer-Teams das Gelände präpariert und zahlreiche Tische, Bänke sowie den Sonneschutz aufgestellt, nicht zuletzt den Wagen mit dem Wein-Ausschank angeschlossen.
Die stabilen Bistro-Tische davor sind gegen zwölf Uhr besetzt. Die Plätze an den Tischen noch mehr. Auch die freien Flächen vor den Rebstock-Reihen füllen sich ebenfalls mit Gästen. Vom Ortskern ist es nicht weit hierher. Dafür führt der Weg steil berghoch. Angekommen, tut ein Gläschen Wein oder nur Wasser gut.
Etwa 600 Besucher seien mittags und nachmitags da, schätzten die Organisatoren. Die lässig abgestellten Fahrräder deuteten an, dass der ein oder andere auch von weiter weg nach Hechtsheim gekommen war. Wer mit leeren Händen kam, musste nicht fürchten, er würde verhungern. Am Stand des Fördervereins der katholischen Kita St. Pankratius schmückten leckere Speisen und Kuchen die Theke, die Eltern gespendet hatten. Der Förderverein der Kita hat sich frühzeotig in den ersten Jahren der Veranstaltung den Winzern angeschlossen. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf komme der Kita zu Gute, informierte ein Plakat.
Anders als im vergangenen Jahr, sorgte Petrus für herrlichen Sonnenschein. Das Event im Freien faszinierte. Die Flugzeuge, die den Himmel darüber kreuzten, fielen nicht groß auf. Für Fernweh war unten kein Platz: Das Picknick im Kirchenstück fühlte sich wie Urlaub an.