LAUBENHEIM – Der Umzug in die Container wurde verschoben. Schüler und Lehrkräfte bleiben bis zum Frühjahr im gewohnten Gebäude. Eigentlich sollten alle nach Weihnachten in eine extra errichtete Container-Schule umziehen. Doch dann verschärfte sich die Coronakrise, und zahlreiche Eltern bekamen Angst um den Nachwuchs. Zu klein seien die Klassen speziell, um auf Abstand unterrichtet zu werden.
„Das war in den Containern nicht darstellbar“, so die kommissarische Schulleiterin Kirsten Körner. Zwischenzeitlich überlegte man sogar, die Klassen zu dritteln. Intensive Gespräche mit der Stadt führten dazu, dass die Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) beschloss, den Umzugstermin auf April oder Mai 2021 zu verschieben.
„Das entlastet alle sehr“, atmet Körner auf. Zumal die Schulgemeinschaft ohnehin neben dem bloßen Lernstoff und die Pandemie weitere Herausforderungen meistern muss. „Die Kinder sollen handelnd und entdeckend lernen. Jetzt haben wir aber die Auflagen, so wenig Kontakt wie möglich zu zulassen.“
Das bedeutet: ständiges Umplanen und die Rückkehr zum Frontalunterricht. „Wir haben an der Schule obendrein Lehrmaterial, die ein Fernlernen schwerlich zulassen, weil sie auf den Input der Lehrer setzen.“ Die Infrastruktur des digitalen Lernens stecke noch in den Kinderschuhen.
Glücklicherweise reagieren die Kinder auf die Herausforderungen der Zeit erstklassig, urteilt die Schulleiterin. Anderseits stecke ihnen noch die Schulschließung des Frühsommers in den Knochen. Einige Kinder haben Schwierigkeiten mit den neuen Strukturen in ihrer Schule.
„Umzüge sind immer mit Stress verbunden. Jetzt können wir ihn mit Ruhe angehen und freuen uns darauf, ein Schulhaus zu bekommen, in dem die Heizung nicht mehr ausfällt, das Dach nicht mehr leckt und es keine Schimmelbildung gibt.“
Im Zuge des angedachten Umzugs tauchte die ein oder andere Unterlage aus längst vergangenen Jahren auf. „Wir haben Schulbücher und Zeugnisse aus alten Zeiten gefunden.“ Kirsten Körner überlegt derzeit mit der Ortsverwaltung, inwiefern dies für das Heimatmuseum von Interesse sein könnte.
Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage informierte, verfügen die Container über große Fenster, sodass mit Stoßlüften die Lufthygiene-Vorschriften erfüllt werden können. Als der Umzug der Schule noch für die Weihnachtsferien 2020/21 geplant war, habe das Baudezernat zugesagt, aufgrund der geringfügig kleineren Räume als zusätzliche Lufthygiene-Maßnahme in alle Klassenräume die Abluftanlagen des Max-Planck-Instituts einzubauen. Ob dies im Mai 2021 erforderlich sein wird, werde man mit der Schule besprechen und in Abhängigkeit vom weiteren Pandemieverlauf entscheiden, so die Pressestelle.
Für die Bauzeit der neuen Schule mit Sporthalle veranschlagt die Stadt drei Jahre.