Start Gesellschaft 229 Ausbildungsplätze in Mainz unbesetzt 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen in...

229 Ausbildungsplätze in Mainz unbesetzt 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen in Rheinland-Pfalz ohne Berufsabschluss

MAINZ – Nachwuchs-Mangel: Der Ausbildungsmarkt in Mainz steht unter Druck. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Nach Angaben der NGG registriert die Arbeitsagentur in Mainz 229 unbesetzte Ausbildungsstellen. 17 davon im Gastgewerbe. „Wir haben einen Azubi-Mangel. Gleichzeitig haben in Rheinland-Pfalz 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss. Ein Phänomen, das auch viele junge Menschen in Mainz betrifft. Sie haben damit nicht die besten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt – auch was den Lohn angeht“, so Guido Noll. Der Geschäftsführer der NGG Darmstadt und Mainz beruft sich dabei auf Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Die Gewerkschaft befürchtet einen „gefährlichen Trend“: Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss haben, schafften immer seltener den Sprung in eine Ausbildung. „Es kommt darauf an, dass diese Jugendlichen intensiver gefördert werden. Sie müssen für eine Ausbildung fit gemacht werden“, so Noll. Arbeitsagenturen, Jobcenter und Unternehmen sollten bei der Ausbildungsförderung von Jugendlichen deshalb jetzt in den Turbogang schalten.

Betriebe sollten auf „Azubi-Lotsen“ setzen. „Die müssten sich aktiv darum kümmern, überhaupt erst einmal an junge Menschen heranzukommen. Dann geht es darum, sie für Ausbildungsberufe zu begeistern. Und wenn Jugendliche beispielsweise Schwierigkeiten beim Lernen haben, kann das für den Betrieb auch bedeuten, drei Jahre lang Nachhilfe anzubieten. Denn das Pensum, das die Berufsschulen haben, überfordert viele junge Menschen“, sagt Guido Noll von der NGG Darmstadt und Mainz. Die Wirtschaft in der Landeshauptstadt müsse sich für das neue Ausbildungsjahr besser präparieren.

Es sei grundsätzlich notwendig, mehr für den Job-Nachwuchs zu tun. „Das fängt damit an, das Potential zu erkennen, das in einem jungen Menschen steckt“, so Noll. Ab diesem Sommer gebe es für Jugendliche außerdem Rückenwind aus Berlin: „Der Bundestag hat eine Ausbildungsgarantie beschlossen. Ab August haben junge Menschen damit Anspruch auf eine Ausbildung. Wer keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden hat, bekommt das Recht auf eine außerbetriebliche Ausbildung“, sagt Guido Noll.

red

Vorheriger ArtikelAmpel-Koalition in Mainz in der Pflicht
Nächster ArtikelBewegungs-Pass an Grundschulen
Avatar-Foto
Diese Beiträge sind in unseren Redaktionen entstanden. Dazu sichten wir Pressemeldungen, eingesandtes Material und Beiträge von Vereinen, Organisationen und Verwaltung. Dies alles wird dann von unseren Redaktionsleitern verifiziert, bearbeitet und ansprechend aufbereitet. Oftmals ergeben sich daraus Themen, die wir dann später aufgreifen.