WEISENAU – Die Radwegführung zwischen dem Tanzplatz und der Hanns-Dieter-Hüsch-Brücke entwickelt sich zum Dauerthema im Weisenauer Ortsbeirat. Rund eineinhalb Stunden lang diskutierte das Gremium jetzt mit Franziska Voigt, Leiterin der Abteilung Verkehrswesen des Stadtplanungsamtes, und dem zuständigen Mitarbeiter Daniel Panytsch über alle Probleme in Weisenau. Soviel wurde deutlich: Eine komplette Umplanung des Areals wird es mittelfristig aus Kostengründen nicht geben, sodass kleine Lösungen gefragt sind.
„Wir haben dort Gastronomie, Kfz-Verkehr und Fahrradfahrer, die die Hohlstraße herunterkommen“, sagte Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) zu Beginn und verdeutlichte, wie komplex die Aufgabe einer Gesamtlösung für diesen Bereich ist. Tobias Hoffmann (SPD) berichtete, er sei mit einem Lastenfahrrad auf der Hüsch-Brücke steckengeblieben. „Es ist nicht gut gemacht.“ Ähnlich sieht es Annette Wöhrlin (CDU): „Die Überführung der Fahrräder über die Hüsch-Brücke ist eine komplette Fehlplanung.“ Die Brücke sei zu schmal für Fußgänger und Radfahrer, dazu kämen noch Poller und Wurzeln. Sie sprach sich für eine Zusatzbrücke für Radfahrer aus. „Diese Brücke wurde nicht gestern gebaut, sondern kommt aus einer ganz anderen Zeit“, antwortete Franziska Voigt. Damals habe der Autoverkehr Vorrang gehabt, mobilitätseingeschränkte Personen und der Radverkehr seien damals nicht auf der Agenda gewesen. Für einen verkehrssicheren Umbau brauche es eine komplette Neuplanung, die viel Geld und Zeit koste und so schnell nicht machbar sei. Daniel Panytsch sprach sich daher für kurzfristige kleine Lösungen aus: Gitter für die Verkehrssicherheit, Doppelpfeile, um den Gegenverkehr anzuzeigen, und neue Radbügel, die demnächst installiert werden sollen. „Ich halte das für keine Verbesserung“, kritisierte Hoffmann. „Das Problem ist, dass kein Geld in die Hand genommen wird, um alles umzuplanen.“

Ortsvorsteher Kehrein berichtete, dass OB Nino Haase (parteilos) echtes Interesse signalisiert habe, dass es am Tanzplatz vorangeht. „Wir wollen noch in diesem Jahr einen begrenzten Prozess zum Tanzplatz starten“, so Kehrein. In einem kleinen Beteiligungsprozess soll der Rahmen abgesteckt werden. „Der Radverkehr rund um den Tanzplatz ist das schwierigste Stück.“
Weiteres Thema war die Umfahrung der Portland-Zementwerke für Radfahrer mit der Engstelle am Haus der Kulturen. Hier handele es sich um einen gepachteten Weg der Stadt Mainz, erläuterte Voigt. „Wir können nicht weiter raus, der große Wurf ist schwierig.“ Annette Wöhrlin regte an, zumindest die Hecken an den Seiten regelmäßig zu schneiden und die dortigen Bodenwellen zu bearbeiten. Zudem ging es unter anderem um den schlechten Zustand des Fahrbahnbelages in der Göttelmannstraße. Das sei schon weitergeleitet worden und werde demnächst ausgebessert, versprach Voigt.
Oliver Gehrig