FLÖRSHEIM – „Der Main ist mit 527 Kilometern der längste rechte Nebenfluss des Rheins“, informiert Wikipedia. Schon die Römer nutzten ihn als Wasserstraße. Bekannt ist auch, dass im Mittelalter Personen und Güter auf kleinen Kähnen mit einer Tragfähigkeit von 10 bis 20 Tonnen befördert wurden.
Wasserbausteine sichern das Mainufer
Heute verkehren, zumindest im Unterlauf, Motorschiffe mit einer Kapazität von bis zu 3000 Tonnen. Möglich ist das durch den Bau von Schleusen, das ständige Ausbaggern und
Vertiefen der Fahrrinne, aber auch durch die Befestigung der Ufer mit sogenannten Wasserbausteinen. Sie verhindern, dass die starken, von den großen Schiffen erzeugten Wellen, Teile des Ufers herausreißen und in den Fluss spülen.
BUND stellt natürliche Uferzonen wieder her
Was für die Schifffahrt gut und sinnvoll ist kann für viele wasserlebende Tiere schädlich oder sogar tödlich sein. Die Ablage ihrer Eier oder die Aufzucht ihrer Jungen ist in diesen
Uferbereichen nicht möglich. Das versucht der BUND Flörsheim seit vielen Jahren zu ändern. Nach Absprache mit verschiedenen Behörden entfernen die Umweltschützer an mehreren, vorher genau festgelegten Stellen, diese Wasserbausteine. Mit deutlich sichtbaren Erfolgen! Natürliche Uferbereiche mit Sand und kleinen Steinen sind inzwischen entstanden, ein idealer Lebensraum für Fische und andere Wasserbewohner. Aber auch Kinder freuen sich über diese vielseitigen Spielplätze. Und manche Erwachsenen gehen seitdem dort sogar schwimmen!
Anstrengender, aber sinnvoller Einsatz
Am Freitag, dem 22. März, treffen sich die BUND-Aktiven zu ihrem ersten „Mainuferrenaturierungseinsatz“ in diesem Jahr. Los geht es um 17 Uhr an der Mündung des Ardelgrabens in den Main. Erreichbar ist diese Stelle am einfachsten, wenn man vom Flörsheimer Bootshaus auf dem „Mainuferweg“ rund zwei Kilometer mainaufwärts Richtung Eddersheim radelt.
Interessenten und Helfer/innen willkommen
Unterstützt wird diese Aktion an diesem Tag durch Mitglieder der GALF. Interessenten, aber auch Helfer/innen sind herzlich willkommen. Gummistiefel und feste Arbeitshandschuhe sind dabei wichtig. Der Einsatz ist kein Kinderspiel! Die Wasserbausteine sind kantig, mitunter glitschig und wiegen mehrere Kilo. Wen das nicht abschreckt kann sich vorher noch einmal mit Reinhold Habicht, dem Vorsitzenden des BUND Flörsheim, in Verbindung setzen. Er hatte dieses Projekt vor Jahren angeregt und leitet es seitdem. Dass er vor seiner Pensionierung in der Wasserwirtschaft tätig war kommt ihm dabei natürlich zu Gute. Seine Telefonnummer ist 0 61 45 / 3 07 20 oder
01 75 / 1 21 67 44.
Bernd Zürn