ALTSTADT – „Das Komponieren hat mich ausgewählt“, erklärte der britische Komponist John Rutter bei einem Gesprächsabend in der Akademie des Bistums Mainz. Von der Begegnung mit dem bekannten Musiker berichtet die Pressestelle des Bistums Mainz. Rutter, einer der international bekanntesten Komponisten, dessen Werke bei königlichen Hochzeiten und weltweit aufgeführt werden, sprach auch über seine Popularität. Während der Akademie-Veranstaltung bezeichnete er seinen Beruf als Berufung. Musik, so Rutter, besitze eine geistliche Kraft, egal welcher Art. Rund 70 Prozent seiner Werke seien geistliche Musik: „Kirchen sind für mich der natürlichste Ort, um Musik zu machen.“
Rutter betonte, dass seine Musik von populärer Musik inspiriert sei, aber dennoch klassisch bleibe. „Ich bin zu 100 Prozent ein klassischer Musiker, aber meine Ohren sind stets offen für neue Einflüsse“, sagte er. Es wäre „lächerlich, Einflüsse grundsätzlich auszuschließen“.
Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Komponieren für Kinder, Könige und Kirche – Im Gespräch mit John Rutter“. Unter den Gästen im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes waren unter anderem der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Domdekan Henning Priesel und Diözesankirchenmusikdirektor Lutz Brenner.
Am Samstag, den 7. September, wird Rutter im Mainzer Dom den Chortag des Bistums Mainz leiten und das abschließende Abendlob dirigieren. Diese Veranstaltung, die binnen fünf Tagen restlos ausgebucht war, zieht 1.500 Teilnehmer an. Nur angemeldete Gäste können aus organisatorischen Gründen in den Dom.
„John Rutter macht praktische Musik für Chöre, ohne die Qualität zu vergessen“, lobte Professor Dr. Meinrad Walter aus Freiburg. Seine Musik sei populär, ohne anbiedernd zu wirken. Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor a. D. aus Rottenburg-Stuttgart, betonte die „Wirkung“ von Rutters Musik und hob hervor, dass seine Kompositionen immer wieder überraschen. Die Limburger Domchordirektorin Judith Kunz ergänzte: „Die Lebensfreude und Lust an der Musik, die in seinen Kompositionen steckt, überträgt sich auf die Chöre.“
Am Ende des Abends dirigierte Rutter spontan den gesamten Saal beim Lied „Bleib bei uns, Herr“, begleitet von Walter Hirt am Klavier.
Die Termine des Rutter-Besuchs in Mainz wurden vom Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz gemeinsam mit der Mainzer Dommusik und der Akademie des Bistums organisiert.