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EU-Treffen in Straßburg

Foto: Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg

GINSHEIM-GUSTAVSBURG – Seit 35 Jahren besteht die deutsch-französische Städtepartnerschaft zwischen Bouguenais und Ginsheim-Gustavsburg. Ein willkommener Anlass, sich über das verlängerte Wochenende vom 3. bis 6. Oktober mit Delegationen beider Kommunen zu einem weichenstellenden Treffen in der EU-Metropole Straßburg zusammenzufinden. Bürgermeister Thorsten Siehr begleitete die deutsche Delegation, für Bouguenais war Astrid Lusson, Beigeordnete für Kultur und Internationales, mitgereist.

Der viertägige Aufenthalt in Straßburg ging weit über ein reines Freundschaftstreffen hinaus. Vielmehr war es der generationenübergreifende Versuch, die Städtepartnerschaft im Rahmen der aktuellen europäischen Entwicklungen neu zu denken und neu auszurichten. Um diesem Ziel näher zu kommen, waren der Fahrt umfangreiche Planungen der beiden Partnerstädte und der Städtepartnerschaftsvereine, ABJC (Bouguenais) und VSP (Ginsheim-Gustavsburg), vorausgegangen.

Vor Ort galt es, im Rahmen verschiedener Programmpunkte Ideen und Sichtweisen von gleich drei Generationen zusammenzubringen. Jeder einzelne der fast hundert Teilnehmenden war aufgefordert, sich aktiv einzubringen. Das galt sowohl für die Schülerinnen und Schüler der Altersgruppe 13-14 Jahre (IGS Mainspitze und Collège Marie Marvingt) als auch für die Gruppe junger Erwachsener von 18 bis 25 Jahren, Mitglieder der Partnerschaftsvereine ABJC und VSP, sowie politischer Akteure jeden Alters.

Foto: Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg

Neben gemeinsamen Aktivitäten waren auch gruppenspezifische Veranstaltungen vorgesehen. Die wohl größte Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler war ihre Teilnahme an einem dreistündigen Rollenspiel im Europäischen Parlament. Die Jugendlichen schlüpften in die Rollen von Abgeordneten verschiedener Fraktionen und mussten sich in kürzester Zeit zu aktuellen Themen wie der Trinkwasserknappheit in Europa und dem Implantieren von Mikrochips eine Meinung bilden. Mehr noch, es wurde in gleich drei Sprachen diskutiert. Sprachbarrieren wurden in dieser und anderen Veranstaltungen mit Hilfe von Übersetzern und Smartphone-Tools geschickt überwunden, so dass einem intensiven Austausch zwischen den Nationen nichts entgegenstand.

Neben dem Besuch des Europäischen Parlaments war das Herzstück der Reise eine ganztägige Konferenz, die, mit Impulsvorträgen und verschiedenen Workshops, verschiedene Europa-Themen und die Städtepartnerschaft als Multiplikator des Europagedankens aufgriff. Zahlreiche Teilnehmende brachten ihre Argumente in die Diskussionen zu Klimawandel, europäischen Bedrohungen und städtepartnerschaftlicher Zusammenarbeit mit ein. Hier bewies sich, wie wichtig der Blick verschiedener Generationen auf ein Thema ist. Teils unterschiedliche, teils übereinstimmende Perspektiven dienen nun als eine wichtige Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte.

Nach vier arbeitsintensiven Tagen verabschiedeten sich die Teilnehmenden bei einem geselligen Beisammensein in einem elsässischen Lokal. Allen war klar: Wir sehen uns wieder – à bientôt.

Die Stadt bedankt sich bei allen Beteiligten, die diese Fahrt inhaltlich und finanziell ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds und dem Partnerschaftsverein VSP für ihre finanzielle Unterstützung sowie den Referenten, Moderatoren und Übersetzern für ihr Engagement.

Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg