
OPPENHEIM – Beim Neujahrsempfang der Stadt Oppenheim betonte Stadtbürgermeisterin Silke Rautenberg (AL) die Bedeutung von Gemeinschaft, Klimaschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung. Vor zahlreichen Gästen aus der Bürgerschaft, Politik, Vereinen, Organisationen und Kirchen zog sie eine Bilanz des vergangenen Jahres. Gleichzeitig stellte die Stadtbürgermeisterin Pläne für die Zukunft vor.
Den Zusammenhalt der Stadtgemeinschaft rückte Rautenberg häufiger in den Mittelpunkt. Sie hob hervor: „Unsere Stadt lebt von den Menschen, die sich einbringen und gemeinsam an ihrer Zukunft arbeiten“. Besondere Bedeutung hätten dabei die zahlreichen kulturellen und traditionellen Veranstaltungen, die nicht nur Identität stiften, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärken. Beispielhaft für das ehrenamtliche und gesellschaftliche Engagement in der Stadt wurden während der Veranstaltung geehrt: Dr. Volkhart Rudert, Damaris Ziegler-Krethe, Martin Frank und Jürgen Franz.
Für 2025 kündigte Rautenberg neben dem großen Festwochenende im Juni zum 800. Jubiläum der Stadtrechte weitere Jubiläen mehrerer Vereine an. Auch seien die Partnerschaftsprojekte geplant, die die enge Verbindung zu den Partnergemeinden in Frankreich und Italien weiter vertiefen sollen.
Ein weiteres zentrales Anliegen, das die Stadtbürgermeisterin erwähnte, war der Klimaschutz. Rautenberg verwies auf die wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel, wie das Rhein-Hochwasser im vergangenen Jahr, und kündigte Maßnahmen an. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, um die Klimaerwärmung einzudämmen und unsere Stadt auf künftige Herausforderungen vorzubereiten“, erklärte sie.
Dazu zählte sie die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude aber auch Investitionen in den Radverkehr und den öffentlichen Nahverkehr. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Technologie sei bereits ein bedeutender Schritt gewesen, der nicht nur den Energieverbrauch reduziere, sondern auch die Umwelt schütze.
Ebenso betonte die Lokalpolitikerin die Notwendigkeit, die soziale und infrastrukturelle Entwicklung der Stadt voranzutreiben. Besonders wichtig sei der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. Dank Fördermitteln in Höhe von 750.000 Euro könne Oppenheim seine Kitas modernisieren, um optimale Bedingungen für Kinder und Mitarbeitende zu schaffen. Diese Investition sei nicht nur ein Bekenntnis zur Förderung der jüngsten Bürger, sondern auch zur Zukunft der gesamten Stadt.
Ein weiterer Schwerpunkt soll 2025 auf der finanziellen Konsolidierung liegen. Durch diszipliniertes Haushalten und die Unterstützung des Landes konnte der Schuldenstand der Stadt von 15,5 Millionen Euro im Jahr 2020 auf nur noch 3,3 Millionen Euro gesenkt werden, sagte Rautenberg. „Dieser Erfolg verschafft uns Spielraum, um gezielt in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz zu investieren“, sagte Rautenberg. Gleichzeitig kündigte sie an, sich weiterhin für eine nachhaltige Finanzierung der Stadtprojekte einzusetzen.
Auch die Wohnraumsituation bleibt ein zentrales Thema. Mit der Umgestaltung des Kette-Saar Areals plant Oppenheim ein modernes, urbanes Quartier, das bezahlbaren Wohnraum bietet und gleichzeitig den Charakter der Stadt bewahrt. Diese Initiative, so Rautenberg, sei ein Beispiel dafür, wie städtebauliche Innovation mit den Bedürfnissen der Bewohner in Einklang gebracht werden könne.
Die Digitalisierung rundete die Liste der Prioritäten ab. Rautenberg betonte, dass die Verbesserung digitaler Angebote und die Ausweitung des Glasfasernetzes entscheidend seien, um Oppenheim zukunftsfähig zu machen. Dazu hoffe sie, einen Partner zu gewinnen. Barrierefreiheit – sowohl in der digitalen Welt als auch im öffentlichen Raum – sei dabei ein wesentliches Ziel.
Gregor Starosczyk-Gerlach