Start Umwelt Pflanzen-Verschenk-Aktion für die Gartenfreunde Gemeinde schnürte 62 sinnvolle Pflanzenpakete

Pflanzen-Verschenk-Aktion für die Gartenfreunde Gemeinde schnürte 62 sinnvolle Pflanzenpakete

Kostenlose Flora für die Bürger: Heidi Veit-Gönner und Torsten Jäger von der Gemeinde verschenkten verschiedene Pflanzen an die Bodenheimer. Foto: Sabine Longerich

BODENHEIM – „Tolle Ideen und schöne, heimische Pflanzen für naturnahe Gärten!“, so lobten die 62 glücklichen neuen Pflanzenbesitzer übereinstimmend die Pflanzen-Verschenk-Aktion der Gemeinde Bodenheim. Umwelt- und Artenschutzbeauftragter Torsten Jäger hatte gemeinsam mit der Umweltbeigeordneten Heidi Veit-Gönner (Grüne) Obstbäume, Stauden, Sträucher und Balkon-Pflanzensets kostenlos angeboten und innerhalb von drei Tagen nach dem ersten Aufruf war alles vergeben. Veit-Gönner: „Wir haben nochmal nachgelegt bei den Obstbäumen, weil sie so begehrt waren.“

Die glückliche neue Besitzerin möchte die Aprikose mit dem Rad nach Hause bringen. Foto: Sabine Longerich

Vor der Verteilaktion am Alten Rathaus in Bodenheim verfolgten alle Garten- und Balkonbesitzer aufmerksam die Einführung Jägers zu naturnahen und insektenfreundlichen Gärten im voll besetzten Grezzanasaal. Es folgte ein praxisnaher Vortrag von Gerold Baring Liegnitz, der sich der naturnahen Gestaltung von Gärten verschrieben hat und viele praktische Tipps für Bepflanzung und Pflege von Naturgärten parat hatte. Das Wichtigste sei, so Baring Liegnitz, die Bepflanzung mit einheimischen Gewächsen statt mit Exoten: „Es gibt sie in so zahlreichen Ausführungen, in klein und riesengroß, für jedes Grundstück ist etwas dabei.“

Nehme man standortgerechte Pflanzen, erübrige sich auch eine übermäßige Pflege und man könne auf Torf und Dünger weitgehend verzichten. Der Experte betonte, dass man bei der Auswahl von Pflanzen unbedingt seine Seele sprechen lasse müsse, seine eigene Ordnung in Frage stellen und Geduld haben solle: „Unsere Sicht auf Schönheit, unter anderem im Garten, ist durch die ständige Reinheitswerbung ziemlich beschränkt worden, alles soll immer clean und ordentlich aussehen. Aber Laub ist kein Dreck, es gehört in die natürliche Ordnung wie Löwenzahn und Totholz.“ Manche Zuschauer schauten skeptisch, andere nickten zustimmend. Alle konnten sich seiner Aussage anschließen, dass einheimische Pflanzen für „Vielfalt, Zuversicht und Zukunft“ stehen.

Die Verteilaktion auf dem Parkplatz zeigte dann durchweg glückliche Gesichter. Isabelle, die auch Hühner im Garten hält, hatte sich für kleine Stauden entschieden: „Ich finde die Aktion hervorragend. Mein Garten ist schon naturnah angelegt, aber ich will noch mehr dafür tun.“ Sebastian fehlte einfach noch eine schöne Felsenbirne für seinen naturnahen Garten: „Wir haben den idealen Standort dafür.“ Petra nennt einen riesigen Garten ihr Eigen und sucht nach neuen Ideen für die Bepflanzung, so dass der Vortrag für sie von großem Interesse war.

Sie nahm eine Zimtrose mit nach Hause. Stefan überlegte kurz, um seine Wahl „Aprikosenbaum“ zu erklären: „Ich will meinem Nutzgarten etwas Gutes tun. Und ich liebe Aprikosentartes.“ Sie kamen zu Fuß, mit PKW- und Rad-Anhänger und Klara wollte ihren ca. 2,50 Meter hohen Aprikosenbaum auf dem Fahrrad nach Hause bringen. Am Ende waren ein paar kleine Pflanzen übrig, die nun dem Dolles-Park zugute kommen.

Die Umweltbeigeordnete zeigte sich sehr zufrieden mit der Aktion und verspricht allen, die diesmal leer ausgingen, eine Wiederholung im nächsten Jahr. Veit-Gönner: „Ich erhoffe mir durch den heutigen Vortrag und die heimischen Geschenke ein Bewusstwerden in der Bevölkerung für umwelt-, klima- und besonders insektenfreundliche Gartengestaltung. Und ich möchte dazu aufrufen, doch gern für weitere Baumpflanzungen in der Gemeinde Bodenheim zu spenden.“

Interessierte melden sich bitte bei 2.beigeordnete@bodenheim.de oder torsten.jaeger@bodenheim.de.