GONSENHEIM – Der Gonsenheimer Wald hat stark gelitten. Durch die Dürre sind unzählige Bäume am Absterben und aus einst grünen Waldflächen Heidelandschaften geworden, berichtete Lennebergwald-Revierförster Stefan Dorschel dem Ortsbeirat. „Auf rund 30 Prozent der Waldfläche gibt es Auflösungserscheinungen“, schätzt er.
Seine Aufzählung ist erschreckend: Zwei Drittel bis drei Viertel des Kieferbestandes im Lennebergwald sind abgestorben, mehr als die Hälfte aller Buchen und vom Bergahorn seien gut 80 Prozent der Rußrindenkrankheit zum Opfer gefallen. „Auch die Schlacht gegen den Borkenkäfer haben wir verloren.“ Grund seien drei extremen Trockenjahre in Folge. Diese Entwicklung hat auch den Holzmarkt zusammenbrechen lassen. „Vergangenes Jahr haben wir 60 Euro für Kieferholz bekommen, dieses Jahr nur noch 1,75 Euro, bei 20 Euro Entstehungskosten.“
Die abgestorbenen Bäume sollen weitgehend im Wald liegen bleiben, auch Brennholz soll dieses Jahr nicht angeboten werden. Lediglich zehn Meter links und rechts der Wege sollen aus Sicherheitsgründen noch 1600 Festmeter Bäume gefällt werden – damit Spaziergänger und Jogger den Wald gefahrlos weiter nutzen können.
Und wie sieht Dorschel die Zukunft? Der Revierförster setzt bei den Buchen auf natürliche Verjüngung und punktuelle Nachpflanzungen. „Der Laubbaumbestand wächst auf kleinen Flächen bereits nach.“ Außerdem experimentieren die Forstleute bei Nachpflanzungen mit Pflaumeichen, Baumhaseln und Linden, in der Hoffnung, dass diese Arten der Trockenheit durch den Klimawandel besser standhalten.
Die Flächen, auf denen die Bäume völlig verschwunden sind und sich nur noch Brombeer- und Weißdornsträucher ausbreiten, werden als Waldfläche aufgegeben. „Da macht es keinen Sinn, neue Bäume zu pflanzen”, sagt er.