Start Mainz-Laubenheim Mit mir nicht Ratgeber Prävention gegen Betrugsmaschen

Mit mir nicht Ratgeber Prävention gegen Betrugsmaschen

Foto: Louis Markgraf

LAUBENHEIM – Sie lesen es fast täglich in der Zeitung oder hören es im Fernsehen. Aber Sie sind ganz sicher, dass Sie niemals betroffen sein werden! Sind Sie wirklich sicher? Dann schauen Sie sich den Ratgeber einmal genauer an! Bitte bedenken Sie: Betrug macht auch vor Corona nicht halt.

  1. Kreditkarte weg: Sofort 116 116 im Inland, im Ausland 00 49 116 116 oder 0049 30 40 504050 wählen, unbedingt bei Nutzung eines anderen Handys einer Person, die Hilfe anbietet, die Nummer selber wählen, damit Sie sicher sind, dass auch diese Nummer tatsächlich gewählt wurde. Denn es können auch ungewollte Helfer auftauchen und man gerät an einen weiteren, der Daten abfragt
  2. Personen, stehen vor der Tür und behaupten Sie wären von der Polizei, den Stadtwerken oder der Telekom usw. Die Tür fest verschließen und vorab höflich sagen, dass man zunächst beim Auftraggeber anrufen werde (da die Person nicht angemeldet sei). Dabei niemals die Person ins Haus oder Wohnung bitten, auch wenn es unhöflich wirken mag. Das gilt auch, wenn jemand Hilfe braucht. Sie sagen, sie holen Hilfe und werden die Polizei informieren, damit geholfen wird, dann die Tür verschließen. Variante: Sie werden an der Tür von einer unbekannten Person um Hilfe gebeten (haben Sie ein Glas Wasser, einen Stift oder Papier usw.). Lassen Sie unbekannte Personen nicht in die Wohnung oder das Haus. Die unbekannte Person sollte vor der Tür warten. Verschließen Sie die Tür und legen Sie, sofern vorhanden, die Kette vor während Sie das gewünschte suchen. Sofern die Tür auch nur ein Stück offen bleibt, kann sich eine weitere Person Zutritt verschaffen, während Sie von der anderen beschäftigt werden.
  3. Im Telefondisplay sehen Sie die Rufnummer 110, sofort auflegen, kein Gespräch führen. Mit der 110 wird niemand angerufen!!!! Ist ein Fake!#
  4. Geld wechseln: Sie werden danach gefragt! Antworten Sie: Sie haben kein Kleingeld dabei und gehen weiter. Alternativ könnten Sie immer ein paar Münzen in der Manteltasche dabei haben um zu helfen, sofern Ihnen das wichtig sein sollte. Nie zeigen wo Sie Ihren Geldbeutel aufbewahren.
  5. Ersatzschlüssel bei jemandem aufbewahren, dem Sie vertrauen. Wenn die Tür mal zufällt oder Sie den Schlüssel vergessen haben, dann den nächsten bekannten Nachbarn bitten denjenigen anzurufen. Bevor so etwas passiert, sich die Rufnummer eines örtlich nahen Schlüsseldienstes, der auch tatsächlich seinen Standort in der Umgebung Mainz hat, aus dem Telefonbuch raussuchen. Mit diesem vorab mal Kontakt aufnehmen, und fragen was denn ein solcher Einsatz bei dem Schlüsseldient kosten würde. Den Schlüsseldiensteinsatz nur gegen Rechnung begleichen.
  6. Handtasche in der Stadt immer so tragen, dass sie geschlossen ist und die Öffnung zum Körper zeigt. Beim Kauf einer neuen Handtasche sollten Sie bereits darauf achten, dass diese gut verschließbar ist.
  7. Handy weg: Sich unbedingt für Mainz die 65-0 oder die 110 merken, damit Sie dort den Vorfall sofort mitteilen können.
  8. Anrufe unbekannter Personen zu Hause: Nie Auskunft geben, was Sie an Wertsachen im Haus haben. Die Polizei würde Sie niemals anrufen und dies erfragen. Lassen Sie sich dahingehend von niemandem unter Druck setzen. Sprechen Sie über einen solchen Vorfall in jedem Fall mit Ihren Angehörigen – nicht zögern!
  9. Enkeltrick: Weißt du wer an ist? Sie sollten sofort auflegen und trotzdem die Polizei über den Vorfall informieren, denn Sie wurden für einen Enkeltrick ausgewählt. Kein Gespräch führen, denn diese Anrufer sind gut geschult und verwickeln Sie ggf. doch noch in ein Gespräch und man gibt ungewollt Informationen preis.
  10. Anrempeln: Sie werden von einer fremden Person angerempelt und dabei wird auch die Kleidung verschmutzt. Dies kann ein normaler Zufall sein, aber es kann auch eine Betrugsmasche dahinter stecken. Es geht darum Sie bei dem Entfernen der Verschmutzung abzulenken. Dabei sind meistens zwei oder sogar mehr Personen, die vermeintlich helfen wollen, involviert. In einer solchen Situation verliert man ggf. den Überblick zu den Wertgegenständen, wie Handtasche oder Geldbeutel. Vermeiden Sie die Berührung von Fremden.
  11. Eintrag im Telefonbuch mit Vorname und Anschrift, gilt als quasi Einfallstor für viele Betrüger. Die Angaben ermöglichen u.a. die Betrugsmasche zum Falschen Polizist. Sobald Ihre Anschrift bekannt ist, können Betrüger vieles suggerieren, dem Sie dann gerne Glauben schenken könnten. Ohne Vorname und Anschrift wird es für Betrüger schon schwieriger. Betrüger sind dabei besonders interessiert, zu ermitteln, ob Sie Wertgegenstände bzw. Barschaft im hohen 4-stelligen Bereich haben. Dann sind Sie für die Betrüger besonders interessant. Also prüfen Sie Ihre Angaben und ändern sie diese ggf. sowohl im Telefonbuch wie auch bei Onlineeintrag bei Ihrem Telefonanbieter.
  12. Die Polizei wird Sie nie auffordern, Ihre Wertsachen zu übergeben.
  13. Falsche Handwerker, Gas-, Wasser- Strom-Ablesung, Microsoftvertreter (ggf. auch am Telefon). Sie haben keinen Handwerker beauftragt, dennoch steht jemand vor der Tür, der entweder den Zähler ablesen möchte oder behauptet geschickt worden zu sein. Lassen Sie sich den Ausweis geben und rufen bei der Firma an. Dabei nicht die Rufnummer nutzen die auf dem Ausweis steht, sondern die Nummer aus dem Telefonbuch suchen. Besonders aktiv werden Betrüger, während an einem Haus Bauarbeiten durchgeführt werden. Also wachsam bleiben.
  14. Falsche Gewinnversprechen: Prüfen Sie einmal ob Sie überhaupt irgendwo mitgespielt haben. Sie sollten niemals Geld an Ihnen unbekanntes Konto und schon gar nicht ins Ausland überweisen, um den Gewinn auslösen zu können. Es geht in diesen Fällen nur darum, Sie zu veranlassen, Geld auf ein Konto eines Betrügers zu überweisen. Niemals Ihre Kontodaten per Telefon bekannt geben.
  15. Online-Dating: Hier werden in Partnerschaftsportalen Liebe und Leidenschaft vorgespiegelt. Es wird ein Vertrauensverhältnis per Telefon und Chat aufgebaut. Dann kommt es irgendwann zu einem Geldproblem und Sie werden gefragt ob Sie helfen können. Hier geht es nicht um Liebe, es geht um Ihr Geld!!
  16. Geldautomaten: Gehen Sie möglichst zu einer Zeit ggf. auch in Begleitung einer anderen, Ihnen bekannten Person und während der üblichen Geschäftsstunden zum Automaten. Meiden Sie eine Geldabholung in den späten Abend-stunden in abgelegener Gegend. Sollte mal kein Geld aus dem Fach kommen, rufen Sie direkt die Polizei an und wenden Sie sich nicht an Personen, die sich mit Ihnen im Raum aufhalten. Der Ausgabe-schlitz kann manipuliert sein. Sobald Sie sich vom Automaten entfernen, wird vermutlich jemand den Betrag dort in der Zwischenzeit entwenden (Skimming).
  17. Bank stellt Fragen: Angenommen Sie sind einem Betrüger schon teilweise ins Netz gegangen, bemerken es noch nicht und gehen tatsächlich zur Bank um dort größere Beträge abzuholen. Dann könnte es durchaus sein, dass die Bankange-stellten Sie dazu befragen. Dabei geht es nicht um deren Neugier, sondern die Bankangestellten sind gehalten, Sie vor Betrügern möglichst zu schützen. Daher sollten Sie die Fragen wertschätzen und nicht verärgert reagieren.
  18. Falscher Polizist: Sie werden angerufen und es meldet sich ein vermeintlicher Polizist (also ein falscher Polizist). Er fordert Sie auf, unbedingt in der Leitung zu bleiben und dann noch die 110 und weitere Nummern währenddessen zu wählen. So haben Sie das Gefühl es geht alles mit rechten Dingen zu. Tatsächlich ist auf der Gegenseite bereits ein Betrüger, der Sie in allen Punkten täuschen möchte. Legen Sie auf und wählen Sie immer die 110 direkt und selber. Nur dann können Sie sicher sein, dass Sie die Notrufnummer auch erreichen. In dem genannten Fall auch niemals die Wahlwiederholung nutzen. Denn in diesen Fällen bleibt man quasi in der Verbindung zum Betrüger.
  19. Türspion und Sicherheitskette können schon sehr viel verhindern. Die Investitionen sind oft überschaubar. Licht im Haus bei längerer Abwesenheit kann dazu beitragen, dass Ihr Haus erst gar nicht direkt ins Visier von Einbrechern gerät.
  20. Onlinebetrug – Vorkasse vermeiden, vorab Bewertungen von Einkaufsportalen lesen. Betrügerische Portale sind oft nur kurz im System und danach wieder verschwunden. Bei einer Festlegung „Family und Friends“ in einem Portal ist ein Geldversand kostenlos möglich. Es genügt eine Mailanschrift mit der Angabe wohin das Geld verschickt werden soll. Eine Absicherung gibt es für diesen Fall, entsprechend wie bei PayPal, nicht.
  21. Paket-Trick: Ein Paket wird bei Ihnen abgegeben für Personen die Sie nicht kennen. Vorsicht, auch hier kann eine Betrugsmasche dahinterstecken. Das Paket wird danach bei Ihnen abgeholt, der eigentliche Besitzer weiß von der Aktion nichts, aber sein Konto wird vermutlich belastet. Somit unterstützen Sie den Betrug. Nehmen Sie nur Pakete für Personen an, die Sie kennen und von denen Sie beauftragt wurden.

Rita Markgraf