RÜSSELSHEIM – Termine bei der Stadt bequem über das Internet und auch an Abenden oder Wochenenden vereinbaren. Diesen Service will die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern künftig mit einem Online-Terminvereinbarungssystem bieten. Der Magistrat hat jetzt die Auftragsvergabe beschlossen. „In der Pilotphase werden wir das System in publikumsintensiven Bereichen einführen, beispielsweise für die Stadtbüros, die Ausländerbehörde und das Standesamt“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch. Die Buchungsmöglichkeit über die städtische Internetseite werde zudem an ein Aufrufsystem gekoppelt, das den Wartenden dann in den Verwaltungsstellen anzeigt, wann und an welchem Schalter sie dran sind.
Coronabedingt können städtische Dienstleistungen in der Verwaltung derzeit nur nach vorheriger Terminvereinbarung in Anspruch genommen werden. Die Terminierung erfolgt nur telefonisch während der Öffnungszeiten oder über eine E-Mail-Anfrage. „Das neue System wird hier zu einer deutlichen Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger führen, denn wir haben nicht nur durch die Pandemie ein hohes Telefonaufkommen. Und so kommt es häufig zu Wartezeiten“, sagt Bausch. Längere Wartezeiten entstehen nicht nur bei der Terminvereinbarung sondern auch vor Ort, beispielsweise wenn die Bearbeitung eines Anliegens sehr zeitintensiv ist. „In dem neuen System wird abgefragt, um welche Dienstleistung es geht, sodass entsprechende Zeitfenster eingeplant werden können. Auch dies wird zu einer deutlichen Verbesserung führen“, erklärt Bausch weiter. Parallel zur Online-Terminvereinbarung sei es weiterhin selbstverständlich möglich, sich auch telefonisch oder per E-Mail an die Stadtverwaltung zu wenden.
Das neue Online-Terminvereinbarungssystem kostet rund 50.000 Euro. Es ist Teil der Digitalisierungsstrategie der Stadt Rüsselsheim. 75 Prozent der Anschaffungskosten für die Hard- und Software sowie die Einrichtungskosten können über das Förderprogramm „Starke Heimat“ des Landes Hessens abgerechnet werden. 25 Prozent der Anschaffungskosten muss die Stadt selbst tragen. Diese rund 12.600 Euro stehen im Haushalt 2020 bereit. Zur Verfügung stehen soll das neue System im Frühjahr 2021.
Digitalisiert wird auch die Arbeit der politischen Gremien. Nach der Kommunalwahl werden die Mandatsträger mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Die Legislatur 2021 bis 2026 wird dann die erste vollständig digitale sein. Über die Absicht hatte der Magistrat die Stadtverordnetenversammlung bereits im März 2019 informiert. 75 Endgeräte werden für die Umstellung angeschafft, die den Stadtverordneten und weiteren Mandatsträgern zur Verfügung gestellt werden. Rund 114.000 Euro werden dafür investiert. Auch davon können 75 Prozent der Kosten über Fördermittel des Landes Hessen abgerechnet werden. Insgesamt hat das Land Hessen 171.000 Euro Fördermittel bewilligt.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
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