Start Rheinhessen/Mainz Hallo, Leben! Sylvia Catharina Hess stellt im Museum von Undenheim aus

Hallo, Leben! Sylvia Catharina Hess stellt im Museum von Undenheim aus

Zufrieden betrachtet Sylvia Hess Ihr Bild „In der Echokammer“ aus der Serie „Schönheit und Einsamkeit“ - Foto: Ulrich Nilles

UNDENHEIM – Kürzlich fand die Vernissage der Künstlerin Sylvia Catharina Hess im Museum Undenheim statt. Eingeladen hatte der örtliche Heimat- und Kulturverein (HKV). Die Ausstellung trägt den Titel „Hallo, Leben!“.

Ideen zum Malen erhält Sylvia Hess aus der Literatur, von Gedichten und Songs. „Normalerweise stelle ich mir ein Thema, arbeite daran in einer Bilderserie und gestalte einen Katalog. Dieses Mal habe ich Gemälde aus verschiedenen Zyklen ausgewählt und unter dem Motto ‚Hallo, Leben!‘ zusammengestellt“, erläutert Hess dem Publikum im Gespräch mit Beate Leibinger, zweite Vorsitzende des HKV und Kuratorin der Ausstellung. So hängen z. B. Bilder aus dem Zyklus „Schönheit und Einsamkeit“, die sehr üppige nackte Damen in verschiedenen Situationen zeigen, neben einer Leid, Zerstörung und Verzweiflung darstellenden Ukraineserie. „Wenn die unterschiedlichsten figurativen Darstellungen zusammenhängen, ergeben sich Bezüge, die einen Sinn machen: Das alles ist Leben“, bietet die Künstlerin dem Publikum einen roten Faden durch die drei Ausstellungsräume an. Immer wieder betont sie, dass nicht die Maltechnik, sondern der Ausdruck der Gemälde wesentlich ist. Außer Malerei zeigt die Ausstellung eine Serie von Portraitzeichnungen, die auf Vorlagen von Fotos und Skulpturen beruhen.

Beate Leibinger und Sylvia Hess vor dem Publikumsgespräch. Im Hintergrund Zeichnungen der Künstlerin – Foto: Ulrich Nilles

„Gemalt habe ich schon immer, mit unterschiedlicher Intensität“, bestätigt Sylvia Catharina Hess. Ihre Bilder seien bereits in Schülerausstellungen zu sehen gewesen. Auch während ihrer 30-jährigen Tätigkeit als Deutsch- und Sozialkundelehrerin war sie künstlerisch tätig. Aber erst ab 2007 besuchte die Autodidaktin Seminare an der Kunstakademie Bad Reichenhall und lernte dort Ingrid Jureit kennen, bei der sie ein modulares Intensivstudium absolvierte. „Ingrid Jureit ist seit elf Jahren meine Mentorin. Ihr verdanke ich sehr viel“, so Hess, die 2010 mit dem Nassauer Kulturpreis „Kunst im freien Raum“ in Silber ausgezeichnet wurde. Auch in Projekten engagierte sie sich. Zwischen 2009 und 2013 als Leiterin und Kuratorin des „Kunst- & Literaturpfads Loreley“ und bis 2013 als Organisatorin zahlreicher internationaler Gemeinschaftsprojekte im Rhein-Lahn-Kreis. „So konnte ich als Einzelkünstlerin 2009 in Seoul/Südkorea ausstellen. Eine große Auszeichnung und ein tolles Erlebnis.“ Das war auch die Ausstellung 2019 in der Nieder-Olmer „Schmiede Wettig“ zusammen mit der Bildhauerin Ramona Schütte. Und nicht zu vergessen die Expositionen in Tazacorte auf La Palma, wo Hess regelmäßig in der Galerie „Avenida 17 – Ort der schönen Künste“ ihre Gemälde und Zeichnungen zeigt. „La Palma ist unsere zweite Heimat geworden. Wir verbringen in Nierstein wie auf der Insel jeweils ein halbes Jahr“, fügt sie zum Verständnis hinzu.

Aus der Ukraineserie „zeitenwende“ – Foto: Sylvia Hess

Die gezeigten Werke sind mit Acryl auf Leinwand und mit Bleistift auf Papier gemalt. Zu letzteren erklärt Frau Hess: „Auf La Palma ist mir die Leinwand ausgegangen. Wegen des sehr strikten Lockdowns war auch mein Künstlerfachgeschäft geschlossen. Also versuchte ich mich mit Zeichnungen auf Papier und habe dabei eine für mich eigenständige Ausdrucksform entwickelt, die jetzt mein zweites Standbein ist.“

Die Ausstellung ist noch am 26. Juni sowie am 3. und 10. Juli von 13.00 – 17.00 Uhr zu sehen. Mehr unter www.museum-undenheim.de. Über die Künstlerin können Sie sich informieren unter: www.art-art-hess.com oder auf Instagram.

Ulrich Nilles