INGEKHEIM – Es ist amtlich: Das Neujahr 2025 wird nicht mir einem Tauchgang eingeweiht. „Wir sind unendlich traurig, aber die Umstände lassen uns keine andere Wahl“, erklärt Alex Laurijsse vom Verein Neujahrstauchen. Intensive Bemühungen, einen alternativen Veranstaltungsort zu finden, seien ohne Erfolg geblieben.
„Wir haben sogar die Weihnachtstage genutzt, um eine Lösung zu finden. Leider blieb keine Zeit, eine sichere Alternative zu organisieren“, fährt Laurijsse fort. „Der Wasserstand der Nahe sowie die Strömung machten das Tauchen unmöglich, wie Rücksprachen mit der DLRG aus drei Bezirken ergaben.“ Alternativen wie das Naturerlebnisbad in Bingerbrück oder Seen in der Umgebung scheiterten an kurzfristigen Genehmigungen und fehlender Infrastruktur.
Wie Journal LOKAL berichtete, wurde der ursprüngliche Veranstaltungsort, das Strandbad in Ingelheim, als Maßnahme gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest gesperrt. Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen hatte dafür eine „Sperrzone II B“ eingerichtet. Sie umfasst Gebiete von Mainz-Gonsenheim bis zum Naturschutzgebiet „Fulderaue – Ilmenaue“.
Trotz der Absage hält der Verein am Wohltätigkeitsgedanken des Neujahrstauchen fest. Die Spenden sollen nämlich Marleen aus Bingen zugutekommen. Das Mädchen leidet an einer Muskel-Gefäß-Erkrankung und benötigt dringend eine Behandlung in Boston. Laurijsse ruft die Taucher dazu auf, kreativ zu werden: „Wie zu Coronazeiten können alle einen eigenen Neujahrstauch planen – sei es unter der Gartendusche, im Gartenteich oder in der Regentonne. Die Videos können auf unserer Webseite oder bei Facebook hochgeladen werden. Jede Einsendung wird durch Spenden belohnt.“
Die Unterstützung durch Feuerwehr, Behördenmitarbeiter und Privatleute lobte der Verein ausdrücklich. Kritik übt der Verein lediglich an der mangelnden Wertschätzung des Ehrenamts, als welche er die Haltung der Stadtverwaltung von Bingen interpretiert. „Einziger Wermutstropfen war, dass die Stadt Bingen uns keine Genehmigung zum Anbringen von Werbeplakaten erteilt hat. Wir sind ein gemeinnütziger Verein aus Bingen und unterstützen ein kleines Mädchen aus Bingen und dürfen keine Plakate aufhängen? Wir haben es nicht verstanden.“ Auch auf eine Anfrage an Bürgermeister und Oberbürgermeister haben die Organisatoren „bis heute keine Antwort erhalten“. „Das können wir nicht nachvollziehen“, betont Laurijsse.