GONSENHEIM – Es tut sich offenbar was beim Streitpunkt Gleisquerung: „Derzeit wird die Möglichkeit einer signalgesicherten Querung des Gleisbettes geprüft. Sobald Ergebnisse vorliegen, wird der Ortsbeirat darüber informiert”, teilte Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) dem Gremium mit – fast genau drei Jahre, nachdem die Mainzer Mobilität die Querung in der Elbestraße vor der Hugo-Eckener-Straße überraschend geschlossen hatte – und damit eine Beschwerdeflut der Schulen, Eltern, Anwohner und Bewohner des Seniorenheims ausgelöst hatte.
Immer wieder hatte der Ortsbeirat seither die neuerliche Öffnung gefordert, daher freut man sich über das erste offizielle „Signal”, dass nun eine bessere Lösung gesucht wird. Durch die Sperrung der Schienenüberfahrt waren Gefahrenstellen für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer entstanden. Außerdem können Rettungsdienste nur mit Umwegen das Wohngebiet Gleisberg erreichen, in dem auch ein Seniorenheim und Schulen liegen (wir berichteten mehrfach).
Noch länger als gegen die Gleisquerung kämpft der Ortsbeirat für die Sanierung der besonders maroden Straßen im Stadtteil. Schon seit mehreren Sitzungsperioden sei dies immer und immer wieder Thema, betonte Mathias Huber (CDU). In einem gemeinsamen Antrag fordern CDU, FDP und ÖDP nun erneut einen Sanierungsplan mit Prioritätenliste und die sofortige Reparatur der schlimmsten Schlaglöcher. „Ich hatte gehofft, nach 20 Jahren im Ortsbeirat nicht immer weiter vertröstet zu werden”, sagte Huber in der letzten Sitzung des Gremiums vor den Kommunalwahlen. Lediglich ein Teilabschnitt der Kirchstraße, wobei deren hinterer Teil “vergessen” worden sei, ein Teilabschnitt der Gutenbergstraße und zuletzt die Breite Straße seien angegangen worden, sonst aber über Jahre hinweg nichts passiert. Zugleich hätten in vielen Straßen die Schäden durch die Sperrung der Schiersteiner Brücke und durch die Verlagerung des Busverkehrs aus der Breiten Straße sehr deutlich zugenommen. Dies berge Gefahren, auch für Radfahrer. „Es soll endlich mal was geschehen, dass die Bürger auch sehen, dass etwas passiert”, forderte Huber. Der Verdruss der Gonsenheimer über den Stillstand sei groß und lade sich beim Ortsbeirat ab, der ungerechtfertigterweise mit dem Vorwurf konfrontiert werde, sich nicht darum zu kümmern. Das Gremium unterstützte den Antrag einstimmig.
Eine Mehrheit – bei vier Enthaltungen – fand der FDP-Antrag, die Linksabbiegemöglichkeit von der Lennebergstraße in die Breite Straße direkt vor dem Ärztehaus zu untersagen, weil dies für zu große Rückstaus sorge. Stattdessen solle nur das Abbiegen über die schräge Abbiegespur auf der anderen Seite des Kiosks erlaubt bleiben.
Dass die schräge Querung von Straße und Schienen allerdings nicht ungefährlich und “nicht optimal” sei, machte dagegen Nawal Mussa (SPD) deutlich. Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) erinnerte daran, dass schon 2021 bei einem Anwohnertreffen von der Stadt Verbesserungen für die Verkehrssicherheit an dieser Kreuzung zugesagt worden seien, nur passiert sei nichts. „Das Problem ist, dass die beteiligten Anwohner ziemlich ungeduldig werden.”
Silke Jungbluth-Sepp