RÜSSELSHEIM – Im F-Bau des Rüsselsheimer Opel-Altwerks wird bald wieder gehämmert, gesägt und geschraubt. Bis zum Sommer 2022 soll dort im Erdgeschoss die „DieWerkhalle“ entstehen, die Raum für Handel, Gewerbe, Arbeitsräume und Begegnungen bietet. Initiator des außergewöhnlichen Standorts für Gewerbetreibende ist Privatinvestor Alexander Hoebig, der das neue Angebot nahtlos in den bereits vorhandenen Campus F-Bau einfügen möchte. Stadtrat Nils Kraft und der Leiter der Bauaufsicht, Mathias Hinke, haben ihm jetzt die dafür notwendige Baugenehmigung überreicht. „Nach umfassender Prüfung durch die Bauaufsicht können wir nunmehr von Stadtseite das Startsignal für dieses Bauvorhaben setzen. Mit der Werkhalle auf dem Campus F-Bau gewinnt der Standort Rüsselseim am Main ein zusätzliches Angebot, das die bestehenden Strukturen der Innenstadt ergänzt“, erklärt Stadtrat Kraft.
Gegenstand der erteilten Baugenehmigung ist die Nutzungsänderung des ehemaligen Fabrikgebäudes zu handwerklichen Gewerbeflächen mit Anteilen für Handel, Dienstleistung und Gastronomie. Vorgesehen ist, dass einzelne Unternehmen hier eine Plattform vorfinden, auf der sie sich Flächen zwischen 20 und 200 Quadratmetern mieten können, um ihre Dienstleistungen und Produkte anzubieten, herzustellen oder instand zu setzen. Mit dem Konzept der Werkhalle spricht der Investor eine große Bandbreite an handwerklich orientierten Unternehmen und Dienstleistern an. „Ich danke hier der Stadt Rüsselsheim, dem Stadtrat und den Mitarbeitenden der Bauaufsicht, die uns zu dem Vorhaben beraten und Lösungsvorschläge aufgezeigt haben “, sagt Alexander Hoebig, der sich freut, die Umgestaltung nun zügig angehen zu können.
Flexibles Flächenangebot für jeden Bedarf
Die gesamte Nettoraumfläche des geplanten Umbaus mit Zugang über die Elisabethenstraße (kurz vor dem „F40 Las Brisas“) beträgt rund 2.850 Quadratmeter. Diese unterteilt sich in 1.650 Quadratmeter Gewerbeflächen mit einem Flächenanteil für Handel von 800 Quadratmetern. Hinzukommen rund 255 Quadratmeter Nebenflächen und knapp 735 Quadratmeter Verkehrsflächen. Die einzelnen Mietflächen sollen durch leichte Trennwände – ein großer Anteil davon transparent – unterteilt werden. Die dadurch entstehenden Flächen in Einheiten mit einer Basisgröße von etwa 20 bis 25 Quadratmetern lassen sich bei Bedarf zusammengelegen, um so größere Flächen zu gewinnen. Das macht die Flächen insbesondere für Start-ups interessant, da sie so die Möglichkeit haben, klein anzufangen und bei Bedarf mehr Fläche dazu mieten zu können.
Abgerundet werden soll das Angebot durch einen Aufenthalts- und Verweilbereich an zentraler Stelle, mit kleinem, begrenztem Gastronomieangebot. Dieser Bereich soll auch von den übrigen Mieterinnen und Mietern des Gebäudes genutzt werden können. Zudem kann er außerhalb der Betriebszeiten von Gewerbe und Handel auch als kleine Fläche für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen genutzt werden. Die dafür benötigten Parkplätze sind im neuen Parkhaus in der Darmstädter Str. in ausreichender Anzahl gegeben.
Denkmalschutz ist gewährleistet
Wichtige Voraussetzung für die Baugenehmigung war das Einhalten des Denkmalschutzes beim Umbau des zwischen 1915 und 1918 errichteten Gebäudes. Nach den Plänen des Investors bleibt der besondere Charakter des F-Baus auch weiterhin erhalten, der sich vornehmlich in der Konstruktion und der Fassade ausdrückt. Wo erforderlich wird Hoebig diese Architektur unter Berücksichtigung des Gesamtensembles und der historischen Entwicklung ergänzen. So sind feste und temporäre Ausstellungsflächen für Exponate oder Pop-Up-Stores vorgesehen, die den industriellen und automobilen Charakter unterstreichen sollen. Auch ein neuer Eingang an der Nordseite ist vorgesehen, der den industriellen Charakter des Gebäudes ausdrückt und betont.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main