RÜSSELSHEIM – Weil sie entweder abgestorben oder nicht mehr verkehrssicher sind, werden im Rüsselsheimer Stadtgebiet in den Herbst- und Wintermonaten an verschiedenen Stellen Bäume gefällt. Viele Bäume, die gefällt werden müssen, gehörten ursprünglich zur Fortbewirtschaftung und finden sich an Waldrändern, sehr naturnah am Ortsrand oder an Uferböschungen.
Ein Großteil der Bäume sind abgestorben, die restlichen sind so stark geschädigt, dass durch baumpflegerische Maßnahmen eine Verkehrssicherung nicht mehr möglich ist. Festgestellt wurden die Schäden bei Baumkontrollen, die der Städteservice im Auftrag der Stadt Rüsselsheim am Main ausführt. Einmal jährlich werden alle städtischen Flächen mit Bäumen dazu begangen. Neben zahlreichen Bäumen, die aufgrund von Schäden durch vorangegangene Hitze- und Trockenperioden abgestorben sind, stellte der Städteservice an vielen Ahornbäumen die Rußrindenkrankheit fest. Diese Pilzerkrankung ist unheilbar und macht eine Baumfällung aus Sicherheitsgründen fast unvermeidbar. Um ein Ausbreiten der Sporen und damit ein Übergreifen auf andere Bäume zu verhindern, ist sogar schnelles Handeln und eine gesonderte Entsorgung erforderlich.
Von Baumfällungen besonders betroffen ist aktuell der waldartige Streifen entlang des Kurt-Schumacher-Rings. Dort müssen insgesamt 48 Ahorn- und Kirschbäume sowie Pappeln gefällt werden. Auch an der Horlache auf Höhe des Beckens 0 sind 20 Bäume abgestorben oder so stark geschädigt, dass eine Verkehrssicherung nicht mehr möglich ist. Auch hier handelt es sich vorwiegend um Ahornbäume und Pappeln. Entlang der Stockstraße auf Höhe des Tierheims müssen weitere 24 Ahorn- und Kirschbäume sowie Pappeln gerodet werden. Insgesamt müssen innerhalb der Gemarkung Rüsselsheim 150 Bäume geschlagen werden.
Da die Kontrollen der Bäume ständig fortgesetzt werden, kann es zu weiteren Maßnahmen kommen, wo dies erforderlich ist. Für die gefällten Bäume werden, wenn möglich, Ersatzpflanzungen vorgenommen. Nicht immer ist eine Nachpflanzung möglich und sinnvoll, beispielsweise in waldähnlichen Bereichen mit oft sehr dichten Baumbeständen. Andere Gehölze wie Pappeln oder Weiden sind in der Regel so ausschlagkräftig, dass diese wieder aus dem Stamm austreiben und somit eine natürliche Verjüngung entsteht. Welche Bäume bei Nachpflanzungen für welchen Standort in Frage kommen, wird jeweils individuell für die Orte festgelegt, beispielsweise aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Klimawandels.
In den waldartigen Bereichen wird das Stammholz und Schnittgut stehen beziehungsweise liegen gelassen. Sie bleiben als so genannte „Habitatsbäume“, auch Biotopbäume genannt, bestehen. Mit ihrer Vielzahl an besonderen Strukturen bieten sie Lebensräume für zahlreiche Pflanzen-, Tier- und Pilzarten.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
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