GONSENHEIM – Die Stadt will für den Bereich rund um die Straße “Am Sägewerk” einen Bebauungsplan festlegen. Dort sind neben einigen Gewerbebetrieben vor allem Aussiedlerhöfe und Gartenbaubetriebe auf der Feldrandseite ansässig. Auf dieser Seite grenzt freie Landschaft an, auf der anderen Seite das Gewerbegebiet Am Hemel.
Weil immer mehr der vorhandenen Betriebe Landwirtschaft und Gartenbau aufgeben und ihre Felder und Äcker verpachten, will die Stadt festlegen, wie dieser Bereich künftig genutzt werden darf. „Eine Ausweitung des Gewerbegebiets und eine Ausdehnung weiterer Bebauung in den Außenbereich ist nicht vorgesehen”, heißt es im Entwurf des Baudezernats.
Die Stadt erwartet, dass sich dort weitere Gewerbebetriebe ansiedeln. Auch Einzelhandel sei denkbar. Wohnen sieht die Stadt dort nicht, wegen der Nachbarschaft zu dem bestehenden Gewerbegebiet. Derzeit ist Wohnbebauung dort nur an Bestandsbetrieben erlaubt.
Ein Ziel des Bebauungsplans wird laut Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) sein, die Ansiedlung von Einzelhandel zu steuern und zu regulieren, um den Einzelhandel im Kern des Stadtteils zu erhalten und zu stärken.
Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) begrüßt, dass die Stadt an einem Bebauungsplan für den Bereich arbeitet und die künftige Ansiedlung regeln möchte. „Das ist schon lange ein Thema, damit haben sich schon viele Generationen von Ortsbeiratsmitgliedern beschäftigt.” Schon lange war die Frage offen, was passiert, wenn die Landwirte dort nicht mehr aktiv sind. Derzeit stehe dort der Generationswechsel an. Die fruchtbaren Ackerflächen würden meist verpachtet, die Gebäude aber nicht mehr als Höfe genutzt. „Es ergibt also Sinn, das Thema jetzt anzugehen”, betonte sie. Es gebe immer wieder Anfragen von Einzelhandelsbetrieben, doch durch das Zentrenkonzept seien einige Sortimente ausgeschlossen. Lebensmittel dürften dort beispielsweise nicht verkauft werden.
„Der Teufel steckt im Detail”, stellte Gudrun Schneider-Bauerfeind (SPD) fest, nachdem das Gremium diskutiert hatte, welche Optionen „Am Sägewerk” derzeit erlaubt und künftig denkbar sind. Im ersten Schritt ist nun die öffentliche Beteiligung geplant. Dabei können Behörden und andere Vertreter öffentlicher Belange sowie Bürger Stellungnahmen einbringen.
Themawechsel: Die Stadt will für E-Scooter von Verleihfirmen in der Innenstadt künftig feste Abstellflächen vorschreiben. In den Stadtteilen sollen die Mietroller dagegen wie bisher frei überall abgestellt werden dürfen. Diese Idee stößt in den Stadtteilen, darunter auch in Gonsenheim, auf Widerspruch. Ortsvorsteherin Flegel berichtete, dass mehrere Stadtteile Gesprächsbedarf gegenüber den Plänen von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) und Ordnungsdezernentin Manuela Matz (CDU) angemeldet hätten. Das Ziel sei, auch in den Quartieren der Stadtteile feste Standorte festzulegen. Holger Schinke (ÖDP) plädierte hingegen dafür, dass in Gonsenheim auch weiter ein freies Abstellen der Roller möglich sein sollte.
Silke Jungbluth-Sepp