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Beeindruckendes Konzert gegen das Vergessen Tolle Benefizveranstaltung für die Ukraine im Weisenauer Kulturheim

Prof. Andrej Bielow und Jean-Sélim Abdelmoula harmonierten prächtig. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

WEISENAU – Seit zwei Jahren tobt der furchtbare russische Angriffskrieg des Terrorregimes von Wladimir Putin gegen die Ukraine. Den zweiten Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses haben die Veranstalter vom Weisenauer Kultursommer nun zum Anlass genommen, zu einem Benefizkonzert für die Ukraine ins Weisenauer Kulturheim einzuladen. Unter dem Motto „Weltstars der Klassik in Weisenau“ gaben sich der ukrainische Geiger Prof. Andrej Bielow und der Schweizer Pianist und Komponist Jean-Sélim Abdelmoula die Ehre. Die Moderation übernahm der bekannte Mainzer Schauspieler Jonas Minthe.

Moderator Jonas Minthe führte durchs Programm. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

„Zum zweiten Jahrestag des Krieges möchte ich die Musik sprechen lassen“, sagte Minthe zu Beginn zu den rund 350 Gästen im gut gefüllten Kulturheim, darunter zahlreiche Ehrengäste wie der Hauptorganisator des Kultursommers, Thomas Mann, OB Nino Haase und der Weisenauer Ortsvorsteher Ralf Kehrein. Der besondere Dank ging an den Rotary Club Mainz und das Weingut Fleischer, die kostenfrei für die Bewirtung sorgten. Der Verkaufserlös und die eingenommenen Spenden fließen direkt in die Ukraine in die Musikhochschule in Kiew. „Der Bombardierung von Kultureinrichtungen wohnt eine besonders perfide Form der Grausamkeit bei“, betonte Minthe. „Ein Teil der Seele dieser Nation wird zerstört.“ Dem stimmte Nino Haase bei. „Gegen das Vergessen müssen wir ankämpfen“, betonte der OB. „Man merkt eine gewisse Gewöhnung, aber es ist nichts besser geworden, im Gegenteil: Dieser Krieg ist ein Angriff auf die Demokratie, auf Toleranz, auf ein selbstständiges demokratisches Land.“

OB Nino Haase warnte vor dem Vergessen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Das Konzert startet mit der Violinsonate Nr. 7 c-Moll von Ludwig van Beethoven, bei der beide Künstler im Duett musizieren. Prof. Andrej Bielow mit der Violine und Jean-Sélim Abdelmoula am Flügel harmonieren prächtig und zeigen sich bestens aufeinander abgestimmt. Das Stück hat getragene und dynamische Elemente, einen ruhigen, melancholischen Mittelteil und ein beschwingtes Ende, bei dem Prof. Bielow vollen Körpereinsatz zeigt: Zu seinem virtuosen Spiel springt und hüpft er beinahe. Am Ende umarmen sich beide Künstler. Das Publikum zeigt sich begeistert und spendet viel Applaus, ebenso zu seinem Solostück „Chaconne“ von Johann Sebastian Bach, das Bielow auswendig ohne Noten vorträgt. Im zweiten Teil des Konzertabends folgen weitere Stücke von Gabriel Fauré und von Frédéric Chopin.

Prof. Andrej Bielow berichtete von der Musikhochschule in Kiew. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Zwischendurch gab der ukrainische Musiker kleine Einblicke in sein Seelenleben. „Ich habe an der Musikhochschule in Kiew studiert“, berichtete Bielow. „Es bedeutet mir daher viel, heute hier dabei zu sein.“ Fünf solcher Musikhochschulen gebe es in der Ukraine. „Es war ein großes Glück für mich, dort aufgenommen worden zu sein.“ Moderator Jonas Minthe stimmte ihm zu: „Es gibt keinen besseren Ort, wohin die Spenden fließen könnten.“

Das Weisenauer Kulturheim war zur Benefizveranstaltung sehr gut gefüllt. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Oliver Gehrig