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Bewohner laufen über die Gleise

Die Bewohner der Housing Area dürfen ihre Autos nicht auf dem Gelände abstellen. Stattdessen parken sie jenseits der Schienen in der Finther Landstraße – und laufen dann über die Schienen zum Eingang der Housing Areal. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM – Bislang gibt es im Gonsenheim nur zwei Sirenen, um die rund 25.000 Einwohner des  zweitgrößten Mainzer Stadtteils zu warnen. Sie stehen an der Krimm 21 und in der Finther Landstraße 85. Das soll sich nun ändern, wie Oberbürgermeister Nino Haase dem Ortsbeirat auf CDU-Anfrage ankündigt. In der Schulstraße 7, im Gleisbergweg 50 und in der Rektor-Forestier-Straße 2 sollen neue Warnsirenen installiert werden. Eine vierte moderne Sirene sei als Ersatz für die alte Dachsirene auf dem Hochhaus in der Finther Landstraße vorgesehen. Nach Beschallungsberechnungen des von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros werde mit den neuen Sirenen einen gute Abdeckung in Mainz-Gonsenheim erreicht. Insgesamt sollen laut Haase im gesamten Stadtgebiet 36 neue Warnsirenen installiert werden. Anschließend werde erneut analysiert, ob die Abdeckung damit ausreichend ist oder ob  weitere Sirenen nachgerüstet werden müssten.

Gleich mehrere Fragen zur Housing Area hatte Wolfgang Oepen (FDP) gestellt – und jetzt teilweise Antworten der Stadtverwaltung bekommen. So wollte er wissen, ob die Dachflächen und Balkone mit Fotovoltaikmodulen ausgestattet werden sollen und ob eine Anlage zur Geothermie auf dem Areal eingerichtet werden kann. Sozialdezernent Eckart Lensch (SPD) teilte mit, dass die Stadt lediglich Mieter der Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) sei und nicht bekannt sei, welche Pläne der Eigentümer habe. „Es ist traurig, dass es der Stadt Mainz als Mieter offenbar egal ist, wenn die Bima nichts macht“, kritisierte Oepen. Seine Frage, wie sich in diesem Winter der Energieverbrauch für Strom und Wärme in der Flüchtlingsunterkunft entwickelt hat, blieb von der Stadt unbeantwortet. Oepen hatte beobachtet, dass trotz der Energiekrise dort Türen und Fenster teils auch über Nacht offen standen.

Warum die Anwohner der Housing Area nachts ihre Fahrzeuge nicht auf dem Gelände, sondern nur im Seitenarm der Finther Landstraße parken können, beantwortete Lensch mit dem Satz: „Auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft ist es untersagt, Fahrzeuge zu parken, zu waschen, oder Reparaturen jedweder Art durchzuführen“. „Wer hat denn verboten, dort zu parken?“, wollte Oepen wissen. „Es ist sicherer und besser, auf dem Gelände zu parken als in der Finther Landstraße und dann über die Gleise zu laufen“. Laut Berichten von Anwohnern komme dies täglich vor.

Auch Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) berichtete, es sei zu einem Problem geworden, dass dort immer wieder Menschen über die Gleise laufen. „Auch abends spät, wenn es dunkel ist.“ Der Ortsbeirat plant, in der nächsten Sitzung einen Antrag zum Thema zu stellen.

Wolfgang Oepen wollte zudem von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger wissen, wie viele Geschwindigkeitsübertretungen durch Radler und E-Scooterfahrer im vergangenen Jahr in Gonsenheim sowie speziell im verkehrsberuhigten Bereich der Finther Landstraße begangen wurden. In ihrer Antwort berichtet sie von insgesamt 696 Geschwindigkeitsüberschreitungen in ganz Mainz und 1562 mündlichen Verwarnungen im Jahr 2022. Ob und wie in den verkehrsberuhigten Bereichen wie der Finther Landstraße kontrolliert wurde und künftig werden soll, ließ sie allerdings offen. „Die Antwort geht nicht auf die Frage ein und ist obsolet“, kritisierte denn auch Oepen.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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