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Brücken für ein Miteinander in der VG Rhein-Selz Rhein-Selz-Gefährten für wertvolle Arbeit ausgezeichnet

Altersgruppen zu verringern, die Lebensqualität zu steigern und das Ehrenamt zu fördern. Rheinland-pfälzischer Ministerpräsident Alexander Schweitzer (Bildmitte) hat auch das Engagement der Rhein-Selz-Gefährten gewürdigt. Mit Blumen: Ulrike Franz. Foto: Staatskanzlei RLP/Sell.

VG RHEIN-SELZ – Ehrenamtliches Engagement zählt zu den immateriellen Gütern einer Gesellschaft. Im Einsatz gegen die Einsamkeit im Alter und zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft erhielt die Initiative „Rhein-Selz-Gefährten“ aus der VG Rhein-Selz den Brückenpreis 2024 des Landes Rheinland-Pfalz. Ausgezeichnet wurde die Gruppe in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“.

Mit dem Motto „Gemeinsam gestalten, statt einsam zu sein“ überzeugten die 35 Ehrenamtlichen und zwei Hauptamtlichen die Jury. Das Projekt wurde 2022 ins Leben gerufen, inspiriert durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie. Rheinland-pfälzischer Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) betonte bei der Preisverleihung: „Ihr Einsatz, Brücken zu bauen, ist in unserer Zeit wichtiger denn je.“

Bürgermeister der VG Rhein-Selz Martin Groth (FWG) lobte ebenfalls das Engagement: „Die Rhein-Selz-Gefährten leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gemeinschaft“. Die Einsamkeit sei ein Zeichen der aktuellen Zeiten, fügte er hinzu. Die Auszeichnung beinhaltete eine symbolische Brücke und 1.000 Euro

Das Projekt stiftet durch feste Zeitschenker-Zeitnehmer-Paare vertrauensvolle Beziehungen zwischen den Beteiligten. Gemeinsame Aktivitäten wie Vorlesen oder Einkaufen verringern die Einsamkeit und stärken zugleich das Ehrenamt. Zum Brückenpreis, der zum 17. Mal vergeben wurde, sagte Ulrike Franz vom Projektteam bei der Preisübergabe: „Wir sind dankbar und stolz auf diese besondere Anerkennung. Unser Dank gilt allen Beteiligten, der Verbandsgemeinde Rhein-Selz und dem Land Rheinland-Pfalz.“

Gegenüber Journal LOKAL zählte Franz einige Beispiele aus dem aktuellen Planungskalender für 2025. „Am 26. Februar wollen wir  einen gemeinsamen Kreppelkaffee für unsere Zeitschenker und Zeitnehmer feiern. Vorher, am 14. Februar werden wir einen Erste-Hilfe-Kurs für die Zeitschenker durchführen, der speziell den Umgang mit älteren Menschen bei einem Notfall thematisiert.“

Info-, beziehungsweise Austauschtreffen für die Zeitschenker gibt es in regelmäßigen Abständen sowieso. Am 8. März, 10 Uhr, kommt es im Ratssaal der VG außerdem zu einem öffentlichen Vortrag zum Thema „Einsamkeit – Mehr als ein Problem nur für Ältere?“. Die Rhein-Selz-Gefährten bereiten die Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Oppenheim und dem Seniorenbeirat der VG Rhein-Selz.

Laut der Ankündigung beleuchtet Christiane Hinrichs-Landua im Referat das Phänomen der Einsamkeit und lädt mit Impulsfragen und Gesprächsgruppen zur aktiven Teilnahme ein. Die Referentin arbeitet in der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Schwerpunkt dementielle Erkrankungen) der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit in Mainz und ist selbstständige Beraterin in eigener Praxis. „An den Vortrag soll sich die Möglichkeit zur Diskussion und Information anschließen“, so Franz.

Was kommt noch? „Vielleicht wird es wie im vergangenen Jahr ein Sommerfest für Zeitschenker und Zeitnehmer geben, das allerdings noch nicht explizit geplant ist“, überlegt Franz. „Außerdem werden wir uns wahrscheinlich wieder mit einem Stand beim Oppenheimer Frühling beteiligen.“

Begleitende Videos zur Preisverleihung sind unter www.wir-tun-was.rlp.de verfügbar.