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Bürokratie und fehlende Mittel fordern das THW heraus Neujahrsempfang der „Blaulichtfamilie“ in Hechtsheim

Die Begrüßungsrede hielt THW-Ortsbeauftragter Dr. Ralf Eßmann. Foto: THW

HECHTSHEIM – Die Anzahl engagierter Menschen reiche nicht aus, um Katastrophen und andere Krisenlagen lang anhaltend zu meistern. Zu diesem Schluss kam beim Neujahrsempfang des Technischen Hilfswerks (THW) in Hechtsheim Dr. Ralf Eßmann, Ortsbeauftragter des Ortsverbands Mainz.  Um so wichtiger sei die Wertschätzung der Arbeit der ehrenamtlich tätigen Mitglieder der „Blaulichtfamilie“ sowie eine vernünftige Ausstattung und die ausreichende finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Es sei wenig hilfreich, wenn das THW zwar neues, modernes Gerät anschaffen könne, dann aber keine Mittel zur Wartung der Fahrzeuge und Apparaturen erhalte, mahnte Eßmann in seiner Begrüßungsrede die Bundesregierung, die Haushaltsgelder vorausschauend zu verteilen.

Dies sagte er auch mit Blick darauf, dass dem Ortsverband Mainz am Neujahrsempfang offiziell ein neues Transportmodul (Typ Vario-Load-Rescue) vom technischen Zugführer und Vorsitzenden der Mainzer Helfervereinigung, Kai Ruth, übergeben wurde. Der Aufsatz für Anhänger oder Lkw könne das gebräuchliche Einsatz-Gerüst-System und andere Konstruktionen für Wandabstützungen, Stege- und Plattformbauten transportieren und habe zudem ausreichend Frachtraum für Scheinwerfer, Planen, Werkzeug und anderes Material.

Eßmann lobte das Engagement und die Kreativität seiner Helfer, nannte aber auch hinderliche Herausforderungen bei der Arbeit wie etwa eine „überbordende Bürokratie“ und die räumliche Situation für das THW mit seinen Ortsverbänden. Die zahlreich erschienenen Gäste mit Vertretern aus der Politik, von Verbänden und Vereinen sowie eine große Zahl der Mitglieder des THW Mainz und anderer Ortsverbände nickten mit den Köpfen und zollten Eßmann Applaus für seine direkten Worte, ehe er das Rednerpult frei machte für Daniel Baldy (SPD), Mitglied im Bundestag. Dieser sprach von der Notwendigkeit, das THW zu unterstützen.  Es sei von elementarer Bedeutung sagte er und lobte die gute Zusammenarbeit mit Abgeordneten, wie etwa der beim Empfang ebenfalls anwesenden Bundestagsabgeordneten Tabea Rößner (Grüne). Auch durch ihre Intervention konnte dafür Sorge getragen werden, dass eine Kürzung von Mitteln verhindert wurde. Dafür bedankte sich auch der Landesbeauftragte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Marcus Hantsche. Dieser betonte, es gehe nicht nur darum, Mittel für Investitionen des THW freizustellen. Mindestens genauso viele Mittel seien notwendig zur langfristigen Planung und Finanzierung von Liegenschaften, der Wartung von Ausstattung und vor allem für die Ausbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Sein Dank galt allen Helfern, insbesondere aber auch den hinter ihnen stehenden Angehörigen, Familien und Arbeitgebern, die es erst ermöglichten, langfristige Einsätze überhaupt stemmen zu können.

kga

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