Start Hessen BUND Flörsheim: Erster Arbeitseinsatz in diesem Jahr

BUND Flörsheim: Erster Arbeitseinsatz in diesem Jahr

Wohlverdiente Pause in freier Natur - Foto: privat

FLÖRSHEIM – Bei ihrer Fahrt von Weilbach nach Flörsheim dürfte aufmerksamen Mitmenschen sicher ein Grundstück auffallen. Es liegt auf der Höhe des Autohauses Günther & Schmitt auf der rechten Straßenseite. Wie eine heile Insel hebt es sich aus der eintönigen landwirtschaftlich genutzten Feldflur heraus.

Sei dem Jahr 1988 betreut der BUND Flörsheim diese gut 2 000 qm große Streuobst-wiese. „Mehr als ein Dutzend einheimischer Obstbäume haben wir in diesen rund 35 Jahren dort gepflanzt“, erinnert sich Bernd Zürn. Er muss es wissen, denn der heute 85-jährige  Weilbacher war von Anfang an dabei. Rückschläge blieben dabei nicht aus. „Wildverbiss, Trockenheit, Schwarzer Rindenbrand (‚Diplodia‘) und zahlreiche Schädlinge sorgten für das vorzeitige Absterben vieler Bäume“, so sein Rückblick. „Das wollen wir nach Möglichkeit verhindern“, meint Nicola Böye. Damit gibt die Baumfachfrau die künft-igen Maßnahmen auf diesem Grundstück vor.

Jürgen Krichbaum begutachtet die Schäden durch schwarzen Rindenbrand – Foto: privat

Am Samstag, dem 13. Januar, waren acht Aktive um 10 Uhr zum ersten Arbeitseinsatz im neuen Jahr erschienen. Erfreulich: Die Hälfte davon waren Frauen. Bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt eine beachtliche Leistung des ‚schwachen‘ Geschlechts, wie Jürgen Krichbaum  augenzwinkernd und respektvoll meinte.

Die Ziele des Einsatzes an diesem Tag waren vielfältig: Aufbau einer optimalen Baumkrone durch das Entfernen von Totholz oder störender Äste bei den Obstbäumen, Rückschnitt von zu stark wuchernden Brombeeren, Ausgraben unerwünschter Schösslinge. Zeitaufwändig war das vorbeugende Anbringen von Sonnenschutz an gefährdeten Jungbäumen.

Fachgerechter Schutz vor Sonnenbrand – Foto: privat

Die anfallenden Äste und Zweige häuften die Naturschützer an den Rändern des Grundstückes auf. Damit begünstigen sie das Entstehen einer sogenannten Benjes-Hecke. Diese, von Hermann Benjes propagierte Hecke, entsteht, wenn man Astverschnitt auftürmt. Dadurch entsteht zum einen ein idealer Unterschlupf für Tiere aller Art, gleichzeitig aber auch eine ganz natürliche Hecke – ohne Aufwand an Zeit und Geld.

Nach gut drei Stunden hieß es „Feierabend“. Aber nur für diesen Tag. Demnächst sollen Reineclauden, Walnüsse, Maulbeeren und ähnliches nachgeplanzt werden. Das erfordert weitere Einsätze.

Bernd Zürn