NIEDER-OLM – Fanfaren aus vier Trompeten kündigten den Einzug der „Ritter“ und „Burgfräulein“ an. Dann zogen 430 Schüler klassenweise in den neu gestalteten Schulhof ein, umrahmten mit selbstgemalten Schilden und Wappen ihre neue Burg und sagen das Burgschullied. Der neue Schulhof wurde damit auch offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das anschließende Fest war außerdem der krönende Abschluss einer thematischen Projektwoche.
„Die Probe aufs Exempel hat das neue Außengelände allerdings schon länger bestanden. Denn das Areal zum Spielen und Verweilen wird bereits seit seiner Fertigstellung im Herbst 2018 super angenommen“, informierte Edgar Jäckle, „Burgherr“ und Rektor der Schule, die zahlreichen Gäste, die zum Burgfest gekommen waren.
Eine richtige Burg müsse unbedingt mit dabei sein, wenn der Schulhof der Nieder-Olmer Grundschule eine Neugestaltung erfährt. Dies sei allen Beteiligten sofort klar gewesen, als bereits vor zwei Jahren die Grundideen für die Sanierung des Außengeländes entstanden seien, berichtete Jäckle weiter. Trägt die Burgschule doch auch diesen Namen, weil sie heute dort stehe, wo einst die Laurenziburg war.
„In Absprache mit Elternvertretern, dem Schulelternbeirat und dem Lehrerkollegium hat das Planungsbüro Dörhöfer und Partner aus Engelstadt ein Konzept entwickelt und umgesetzt, das, wie wir heute sehen können, keine Wünsche offen lässt“, beschrieb Jäckle die gute Zusammenarbeit.
Neben einer imposanten aus Robinienholz und Natursteinen gebauten Burg mit Rutschenturm sind weitere Spielgeräte, wie ein Balancier- und Hangelpfad und ein Trampolin entstanden. Darüber hinaus ergänzt die schon vorhandene Kletterspinne an neuer Position jetzt die bewegungsorientierte Spiellandschaft. Aber auch Ruhezonen und Rückzugsbereiche wurden im Gesamtkonzept nicht vergessen. So gibt es neue farbige Sitzplateaus rund um die Schatten spendende Bäume. Ein Kräutergarten hinter der Schule ist noch in Planung, der dann auch als offenes Klassenzimmer genutzt werden soll. „Insgesamt hat die Neugestaltung, inklusive der notwendigen Erd- und Rückbauarbeiten, 220.000 Euro gekostet“, ergänzte Ralph Spiegler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde und zugleich Schulträgervertreter, die Ausführungen des Rektors. „Sinnvoll angelegtes Geld“, wie die Spiegler meinte. Eine gut geführte und modern ausgestattete Schule sei immer ein „Aushängeschild“ der Stadt und Garant für deren Zukunft. Jetzt sei die Schule nahezu perfekt.
Auch Stephanie Heieck, Regierungsdirektorin der Arbeit- und Dienstleistungsdirektion Neustadt (ADD), betonte in ihrem Grußwort, dass man heute wisse, dass „Lernen und Spielen in engen Zusammenhang stehen“ und „viele wichtige Kompetenzen durch Gemeinschaft und Bewegung erworben werden“. 70 Prozent aller Grundschüler kämen heute nicht mehr auf die erforderlichen 60 Minuten Bewegungszeit, bedauerte Heieck, da käme ein solch gut strukturiertes Außengelände doch gerade richtig.
Mit Musik, Liedern und Gedichten umrahmten die Schüler den Festakt und luden zusammen mit ihren Lehrern im Schulgebäude und in den Klassenräumen anschließend zu allerlei mittelalterlicher Unterhaltung ein. So konnten die Besucher zum Beispiel im „Skriptorium“ mit echten Federkielen und Tinte schreiben, Steckenpferde und Musikinstrumente basteln, selbstgemachten Hirsebrei verkosten oder an sportlichen Ritterspielen teilnehmen. Ein echtes Spektakulum!