BUDENHEIM – Was in einer ehemaligen Backstube begann, kehrte gefühlt dorthin zurück. Die 13. Stehung der Dalles Ehrengarde (DEG) aus Budenheim hat eine Art Rückkehr zu eigenen Wurzeln vollzogen. Nach zwei Jahren größerer Fastnachtsveranstaltungen im örtlichen Bürgerhaus bot die Premiere im Gewölbekeller der „Budenheimer Terrassen“ einen gemütlicheren, fast kameralen Rahmen.
Doch gerade diese Intimität kam bei den Narren im steinernen Keller ziemlich gut an und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. „Es fühlt sich an wie eine Rückkehr zu den Wurzeln“, hörte man unterschiedliche Vereinsmitglieder und treue Gäste sagen. Man muss dazu wissen, dass die Fastnacht bei der DEG in einer kleinen Backstube in Budenheim ihren Anfang nahm.
Wie für die Fastnacht im Geist jenes Ursprungs gemacht war jedenfalls der Raum, der erst kurz vor Weihnachten fertiggestellt worden war. Geeignet dafür, mit der 13. Stehung den Grundstein für eine weiter gottgefällige Zukunft zu Ehren von Gott Jocus zu legen.
Das Programm war mit fastnachtlichen Highlights gespickt. Jürgen Wiesmann gastierte zum ersten Mal bei der DEG. „Dass Jürgen erstmals die Gelegenheit nutzte, vor unserem Publikum seinen neuen Vortrag zu testen, hat mich besonders gefreut und ich fand die Premiere ausgesprochen gelungen“, sagte Carolin Scharr vom Verein danach.
Nicht weniger emotional und als ein Höhepunkt wurde der Auftritt von Julia Döring wahrgenommen, die ein eigens für die „Dalles Ehrengarde“- komponiertes Lied präsentierte. Damit überraschte sie sowohl das Publikum als auch die Budenheimer Garde selbst. Ein weiterer Neuzugang im Programm der Stehung war die Budenheimer Gesangsgruppe „Die Woinoose“. Auch sie traten erstmals bei der DEG auf und setzten damit neue Akzente.

Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach
In die brandneue und nun mobile Bütt stieg als erster Redner Daniel Kretsch – ein echter Pfarrer aus dem Bischöflichen Ordinariat – der mit einem politischen Vortrag einen starken Einstig lieferte. Ihm folgte später unter anderem der Nachtwächter, MCV-Sitzungspräsident und -Vorstandsmitglied Adi Guckelsberger, der seit vielen Jahren mit Budenheim und der DEG verbunden ist.
Ehrenpräsident Toni Hofmann und Max Raster – laut Moderator Frank Laubscher „zwei profunde Nachwuchskünstler“ – sangen unter anderem „Heile, heile Gänsje“. Julia Gehrlein stellte in der Eigenschaft als Mutter die Suchmaschine Google in den Schatten.
Karola Kurier, alias DEG-Aktive Kerstin Bitz, sagte vor der Bundestagswahl, die in diesem Jahr in die Fastnacht fällt, in Richtung ebenfalls anwesendem Bernhard Knab, der seit Jahren als „Deitscher Michel“ auftritt: „Gut, dass ich meinen Vortrag ablese. Ich muss hier erstmal sticheln: Viel Spaß beim Üben, Deitscher Michel“. Auch für den anwesenden Bürgermeister Stephan Hinz hatte sie deutliche Worte zum Ortsgeschehen dabei, die das Publikum lautstark goutierte.

Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach
Walter Koch und Caro Weyell sangen sich „mit Handkäs und Musik“ in beste Plates-Form und Rudi Hube wiederholte im Refrain des Couplets: „Ich fahr mit meinem Fahrrad über’nRhein / zu ein‘m Termin nach Offenbach am Main“. Mit ihm unterstützte Christophe Hinz, der Klavierspieler des Abends und zugleich Organisator der FG-Narrenschau, die Budenheimer DEG-Fastnacht. Hier wurde klar wie eng die Beziehungen sind, die die DEG eben zum Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) pflegt. Bestens vernetzt sind die Budenheimer jedenfalls und damit starke Gefährten für andere Mainzer Garden im Kampf gegen alle Mucker und Philister.
Die Stehung, die nach gut drei Stunden plus halber Stunde Überlänge mit einem Finale der Altrheingarde den Ausklang nahm, gestalteten auch Peter Beckhaus, Rudi Lukas und Werner Ott mit. Das Programm wurde organisiert von Benno Hellmold.