BRETZENHEIM – Unter dem Namen „Blickpunkt Bretzenheim“ hatte der Verein für Heimatgeschichte Bretzenheim und Zahlbach am 6. Juli einen historischen Rundgang durch den alten Ortskern angeboten. Das neue Mitglied Axel Lischewski hatte damals als ausgebildeter Stadtführer mehr als 40 Geschichtsinteressierte auf eine geschichtliche Reise durch das alte Bretzenheim mitgenommen und dabei allerlei Wissenswertes erzählt. Das kam so gut an, dass der Rundgang nun wiederholt wurde. Dazu begrüßte der Vorsitzende Uwe Trier rund 30 Interessierte am historischen Rathaus. Er warb für eine Mitgliedschaft im derzeit rund 80 Mitglieder zählenden Verein, die für eine Jahresgebühr von nur 20 Euro möglich ist. Auch für die Vorstandsarbeit werden noch Unterstützer gesucht.
„Seit 6000 Jahren wohnen hier Menschen“, sagte Axel Lischewski zu Beginn des Rundgangs. „Hier hat es immer gute Wasserquellen gegeben wie den Zaybach.“ Hinzu kam der fruchtbare Lössboden. Erstmals erwähnt wurde der Ort 752 in Urkunden der Klöster Fulda und Lorch, führte er weiter aus. Im 1575 errichteten Rathaus wurde auch das Gericht abgehalten. „Die Klöster hatten auch die weltliche Macht und konnten Geld einnehmen“, so der Stadtführer weiter. So habe das Kloster Dalheim das Schützenamt gekauft und konnte so die Regeln überwachen. „Die gesamte Zivil- und Strafgerichtsbarkeit unterlag dem Kloster Dalheim“, so Lischewski.
Weitere Themen des Rundgangs waren das Leben im Kontext des Kloster Dalheim, die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen im alten Ortskern, eine Spurensuche zur Geschichte der Kirchen und Betrachtungen rund um den Maler Alfred Mumbächer. Am Ende ging es ins Vereinsheim im Dantehaus, wo historisches Kinderspielzeug wie eine Kinderküche ausgestellt ist, die Vereinsmitglied Winfried Schmitt zur Verfügung gestellt hat.
Der Verein öffnet auch zum Adventsmarkt am 7. und 8. Dezember die Türen seines Vereinsheims. Er hat eine neue Homepage erstellt, die unter www.ortsgeschichte-bretzenheim.de abrufbar ist. Am 1. Mai 2025 bietet der Verein eine Maifeier mit Maibowle auf dem Kirchplatz von St. Georg an.
Oliver Gehrig
