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Debattierclub diskutiert wieder

BRETZENHEIM/OBERSTADT – Mit Online-Debatten hat der Debattierclub Johannes Gutenberg (DCJG) der Mainzer Hochschule die erste Phase der Corona-Pandemie überbrückt. Nun treffen sich die Aktiven wieder dienstags um 19 Uhr im kleinen Kreis im Freien. Zu einem der ersten Treffen begrüßte Präsidentin Alena Haub ihre Mitstreiter Till Walter und Lydia Malsch an der Biowiese auf dem Campus. Das anspruchsvolle Thema der folgenden Diskussion lautete: „Sollten Challenge-Studien für Corona-Impfstoffe erlaubt werden?“ Es ging also um die Frage, ob eine gezielte Corona-Infektion für die Forschung erlaubt werden sollte. Wie immer beim Debattierclub wurden in zwei Lagern Pro- und Contra-Positionen ausgetauscht. „Es ist interessant, Dinge zu debattieren, die zuvor noch nicht 1000 Mal in der Politik durchdiskutiert wurden“, erläuterte Till Walter den Hintergrund.

Wenig später startete die lebhafte Diskussion. Foto: Oliver Gehrig

Der 2002 gegründete Mainzer Debattierclub ist bundesweit einer der erfolgreichsten Debattierclubs. Er gewann dreimal die Deutsche Meisterschaft, ebenso wie die Debattierclubs der renommierten Universitätsstädte Tübingen und Berlin. Der unter dem Dachverband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) stehende Mainzer Club hat rund 120 Mitglieder, darunter rund zehn Aktive. Diskutiert wird über Themen aus Politik und Gesellschaft, etwa „Sollte es nur noch autofreie Innenstädte geben?“ oder „Ist der hohe Stellenwert der Arbeit gut oder schlecht für die Gesellschaft?“ Bei Wettbewerben und Turnieren mit Jury wird in Zweier- und Dreierteams diskutiert. Wer die Pro-und wer die Contra-Position übernimmt, wird zuvor ausgelost. Es gibt immer 15 Minuten Vorbereitungszeit. An einem Wochenende gibt es drei bis fünf Debatten. Zu gewinnen sind „Ruhm und Ehre“ sowie Wanderpokale.

„Es gibt super viel Routine, öffentlich vor Leuten zu reden“, nannte Präsidentin Alena Haub einen der Vorteile, sich beim Debattierclub zu engagieren. Zudem gelinge es schneller, sich in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten. Die Mitgliedschaft kostet 5 Euro im Quartal. Wer mitmachen will, muss nicht unbedingt Studierende oder Studierender sein. Wer vor der Mitgliedschaft einfach mal reinschnuppern will, ist willkommen, Infos gibt’s unter www.dcjg.de.

Alena Haub (23) ist seit fünf Jahren Präsidentin des Mainzer Debattierclubs. Die Biologiestudentin stammt aus Oestrich-Winkel und wohnt seit sechs Jahren in Mainz. Die Bretzenheimerin engagiert sich seit Anfang des Jahres für die Grünen im Bretzenheimer Ortsbeirat.