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„Die erste Frau auf der ersten Pfarrstelle Oppenheims seit Jesus“ Nach 23 Jahren Pfarrdienst geht Manuela Rimbach-Sator in den Ruhestand

stand. Foto: Hannes Hellmann

OPPENHEIM – Mehr als 23 Jahre ist es nun her, dass der damalige Propst für Rheinhessen, Hermann Petersen, Manuela Rimbach-Sator anrief und sie dazu aufforderte, sich um die frei gewordene erste Pfarrstelle in Oppenheim zu bewerben. „In die die Katharinenkirche gehört jemand mit rheinhessischer Identität“, erklärte er kurzerhand der damals 42-jährigen, ein wenig verblüfften Theologin. Manuela Rimbach-Sator hatte zu diesem Zeitpunkt schon im Dekanat Worms über 15 Jahre Erfahrung als Pfarrerin gesammelt und nahm die Herausforderung an. Und sie hatte Erfolg: gegen zwölf weitere Bewerber setzte sie sich in Oppenheim durch und wurde im Jahr 2000 die erste Frau auf der ersten Pfarrstelle der Katharinenkirche.

Anfänglicher Kampf gegen Vorurteile in der Gemeinde

Dass der damalige Oppenheimer Dekan sie bei ihrer Amtseinführung als „erste Frau auf der ersten Pfarrstelle in Oppenheim seit Jesus“ bezeichnete, darüber kann sie heute schmunzeln. Damals war es jedoch nicht einfach, sich gegen die Vorurteile mancher Gemeindemitglieder durchzusetzen, zumal man fürchtete, die gebürtige Biebelnheimerin könnte – weil sie auch als Mundartdichterin weithin bekannt war und mehrere Preise gewonnen hatte – auf der Kanzel in Mundart predigen. Später sollte sich dieses besondere Talent als Segen für die Katharinenkirche erweisen …

Mitbegründerin der Oppenheimer Tafel und der Ökumenischen Hospizarbeit

Der Pfarrerin zur Seite standen sieben hauptamtliche Angestellte der 2023 2500 Mitglieder zählenden Gemeinde sowie mehr als 300 Ehrenamtliche – und auch diese galt es zu begleiten und zu betreuen. „Nebenher“ übernahm die ebenso energische wie humorvoll-verschmitzte Theologin als stellvertretende Dekanin von 2003 bis 2020 Leitungsfunktionen im Alt-Dekanat Oppenheim wie im frisch fusionierten Dekanat Ingelheim-Oppenheim. War unter anderem Mitbegründerin der Oppenheimer „Tafel“ und der Ökumenischen Hospizarbeit Rhein-Selz und hat sich weiterqualifiziert auf den Gebieten der Seelsorge und der Liturgik.

„Die Katharinenkirche braucht die ‚volle‘ Musik“

Doch eine der größten Freuden der Theologin, die nicht nur ausgebildete Chorleiterin ist und früher einmal gerne Trompete gespielt hat, war es, die Oppenheimer Katharinenkirche mit musikalisch-künstlerischen Highlights zu einem Anlaufpunkt für Kulturinteressierte über die regionalen Grenzen hinaus zu machen. Eine wichtige Basis war und ist die Zusammenarbeit mit dem Kantor der Katharinenkirche Ralf Bibiella, der außerdem auch Propsteikantor ist. „Die Katharinenkirche“, so Manuela Rimbach-Sator, „braucht die ‚volle‘ Musik. Man muss diesen Raum in seiner Größe wollen, dann trägt einen die Akustik“. Kein Wunder, dass der Bau der den Klang-Raum der Kirche wunderbar erfüllenden Woehl-Orgel für die Pfarrerin zu einem besonderen Herzensanliegen wurde. Um die Orgel zu finanzieren, dafür hat sich dann ihr Hobby, die Mundart, im wahrsten Sinne ausgezahlt. „Ich bin mit einem Mundartprogramm durch Rheinhessen getingelt. Habe Spenden gesammelt und das Thema bekannt gemacht.“

„Dieser Wechsel wird ein Generationenwechsel sein“

Und weil sie im Ruhestand sich auch weiterhin für den Hospizverein und in der Erwachsenenbildung engagieren, mehr schreiben und musizieren möchte, wird ihr in Zukunft kaum langweilig werden. Wenn Sie am 17. September 2023 in „ihrer“ Katharinenkirche von Pröpstin Henriette Crüwell verabschiedet wird, hat sie ihre Gemeinde auf ihren Nachfolger gut vorbereitet. Sie hat schon bei der letzten Kirchenvorstandswahl den KV-Vorsitz abgegeben. Das Pfarrhaus ist frisch renoviert, eine neue Gemeindesekretärin eingearbeitet. Sie weiß: „Dieser Wechsel wird ein Generationenwechsel sein.“

Red