HECHTSHEIM – Die Hechtsheimer Grundschule platzt aus allen Nähten. Das wurde bei der Berichterstattung von Schulleiterin Sonja Sierra Haupt im Ortsbeirat deutlich. 2010 hatte die Schule 140 Schülerinnen sowie Schüler und war vierzügig. Aktuell umfasst die sechszügige Schule 520 Schülerinnen und Schüler. „Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Schuljahr sieben Klassen kriegen“, sagte Sierra Haupt in der jüngsten Ortsbeiratssitzung im Bürgerhaus. Die Tendenz gehe Richtung 25 Klassen für die gesamte Grundschule. „Wir brauchen die Frühlingsschule und wir bräuchten einen zweiten Neubau“, betonte die Schulleiterin.
Nach den Herbstferien sei der Umzug in den Neubau geplant, teilte Sierra Haupt mit. In der benachbarten Frühlingsschule werden Förderangebote und die Schulsozialarbeit eingerichtet. Die Grundschule beherbergt auch Ganztagsschüler aus Ebersheim, Weisenau und Laubenheim. „Wir decken diese Gebiete rund um Hechtsheim mit ab“, erläuterte Sierra Haupt. Von den aktuell 520 Schülerinnen und Schülern seien 320 im Ganztagsbereich. „Die Tendenz ist, es werden mehr“, betonte die Schulleiterin. An Sportstätten stehen die Drei-Felder-Halle, die Grundschulturnhalle und das Schwimmbad zur Verfügung. „Wir werden zusätzlich auf die TV-Turnhalle ausweichen“, so Sierra Haupt. Es gebe viele weitere Probleme. Es würde mehr Schulsozialarbeit benötigt, mehr Schulbusse müssten eingesetzt werden und das Schulsekretariat müsste ausgebaut werden. Hilfreich wäre, wenn die Frühlingsschule wenigstens im Erdgeschoss barrierefrei wäre.
Über die IGS Auguste Cornelius berichtete Schulleiterin Rosetta Scianna. „Die Schule ist gewachsen, Inklusion ist im Bauvorhaben aber nicht drin“, bedauerte sie. Deshalb sei der dritte Bauabschnitt neu überplant worden mit zusätzlichen 800 Quadratmetern für Inklusion. Scianna: „Dafür sind wir dankbar. Der Nachteil ist, dass sich zeitlich alles verzögert.“ Es werde einen Engpass geben, prognostizierte die Schulleitern. „Die Container werden wohl bald wieder gebraucht.“ Auch die Toiletten müssten auf Vordermann gebracht werden. Corona habe soziale Probleme verursacht und den Klassenzusammenhalt geschwächt. Statt 112 möglichen Anmeldungen habe die IGS zuletzt nur 87 Anmeldungen gehabt. Das liege an der neuen 4. IGS und an der fehlenden Anbindung an den benachbarten Landkreis.
Der Ortsbeirat hörte aufmerksam zu und stellte eine Reihe von Nachfragen. Den Verkehr vor dem Haupteingang des Schulzentrums sehen beide Schulleiterinnen weiter kritisch. „Meiner Meinung nach müsste ein Kreisel da hin“, sagte Sierra Haupt. Sie rät den Eltern, ihre Kinder am besten in der Max-Born-Straße oder am Dornsheimer Weg abzusetzen. Chaos wird auch bei der Müllentsorgung des Schulzentrums befürchtet. Zum Thema Sport äußerte sich Ulrike Cohnen (CDU). „Wir hatten eine neue Halle und ein Schwimmbad beantragt“, sagte die Ortsvorsteherin im Namen des Ortsbeirates. „Beides wurde abgelehnt, aber wir müssen am Ball bleiben.“ Das bekräftigte die stellvertretende Ortsvorsteherin Birgit Zehe-Clauß (FDP): „Wir wissen schon lange, dass der Schulstandort Hechtsheim zu klein geplant ist.“ Der Hechtsheimer Ortsbeirat möchte für die November-Sitzung einen Prüfantrag zum Neubau einer Grundschule vorbereiten.
Autor: Oliver Gehrig