HECHTSHEIM – Am Abend des Starkregens im Hechtsheimer Ortskern am 12. September und bei den folgenden Aufräumarbeiten sind alle Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer noch enger zusammengerückt. Das bilanzierte Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen (CDU), die jetzt gemeinsam mit OB Nino Haase (parteilos) per Flyer und Anrufe alle freiwilligen Helferinnen und Helfer zu einem Helferfest bei der Freiwilligen Feuerwehr im Feuerwehrgerätehaus eingeladen hatte. Mehr als die Hälfte der rund 100 Freiwilligen, die bereits in der Starkregen-Nacht und dann am folgenden Aufräumtag mit anpackten, nahm die Einladung an und erschien zum Helferfest. Als Belohnung für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle von Hechtsheim gab es kostenlose Kartoffeln mit Quark, Weine und Secco, Kaffee und Kuchen.
Bereits am Abend des 12. September hatten einige Betroffene angefangen, das Wasser abzuschöpfen und ihre Höfe zu reinigen. Am nächsten Tag waren dann die betroffenen Straßen dran – vor allem die Grauelstraße, die Alte Mainzer Straße und der Lindenplatz. Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen hatte bei Facebook einen Aufruf gestartet, ab 15 Uhr der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr dabei zu helfen. „Der Schlamm musste weg, der Wirtschaftsbetrieb hätte das alleine nicht hingekriegt“, erläuterte Cohnen. Das fand eine überwältigende Resonanz. Gemeinsam wurde mit angepackt. „Es war eine schöne Gemeinschaft, es war viel Dynamik drin“, bilanzierte Cohnen. „Wenn Not am Mann ist, dann sind die Leute da. Aber wir hätten dieses Ereignis nicht gebraucht.“ Die Verkehrsüberwachung sorgte dafür, dass die Autos wegkamen, die Verkehrsverwaltung sperrte vorübergehend die betroffenen Straßen.
Erschwerend kam hinzu, dass die Erde von einem abgeernteten Kartoffelfeld weggespült wurde und für Überschwemmungen sorgte. „Wir müssen mit den älteren Landwirten reden“, sagte die stellvertretende Ortsvorsteherin Birgit Zehe-Clauß (FDP). „Die Rohre konnten das Wasser nicht aufnehmen, die waren zu.“ Der Hechtsheimer Wehrführer Sebastian Nolte dankte den Kindern der Kita St. Pankratius, die in ihren Warnwesten Süßigkeiten an alle Brandschützer verteilt hatten. „Das war eine sehr nette Geste.“ Die frühere Ortsvorsteherin Ursula Groden-Kranich (CDU) lobte Wehrführer Sebastian Nolte: „Herzlichen Dank dafür, dass die Freiwillige Feuerwehr so schnell und so unbürokratisch reagiert hat.“
Auch OB Nino Haase dankte allen Freiwilligen. „Dass so viele so schnell da waren und geholfen haben, ist keine Selbstverständlichkeit. In Hechtsheim, da funktioniert es, da packen die Leute zusammen an.“ Die Stadt Mainz stellte nun 500 Euro für das Helferfest zur Verfügung. Falls noch Geld übrig bleiben sollte, fließt das in die Arbeit der Hechtsheimer Jugendfeuerwehr.
Autor: Oliver Gehrig