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Die Straßenbahn nach Ebersheim ist eines der Ziele OB Nino Haase stand eineinhalb Stunden im Ebersheimer Ortsbeirat Rede und Antwort

OB Nino Haase stand dem Ebersheimer Ortsbeirat um Ortsvorsteherin Anette Odenweller Rede und Antwort. Foto: Oliver Gehrig

EBERSHEIM – Für die Stärkung der Bürgerbeteiligung hatte sich Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) im OB-Wahlkampf ausgesprochen. Dass das keine leeren Worte waren, machte er jetzt im Ebersheimer Ortsbeirat deutlich, wo er mehr als eineinhalb Stunden dem Gremium und der anwesenden Ebersheimer Bürgerschaft Rede und Antwort stand. „Mir ist Transparenz sehr wichtig“, betonte Haase und bemühte sich, alle gestellten Fragen aus dem Ortsbeirat und aus der Bürgerschaft zu beantworten.

„Ebersheim ist der Stadtteil mit dem höchsten Entwicklungspotenzial“, sagte Haase zu Beginn. „Ebersheim wird sich in den nächsten Jahren stärker urbanisieren.“ Eine Straßenbahnanbindung von Hechtsheim nach Ebersheim sei eines der Ziele. „Wir haben die Gespräche wieder aufgenommen, auch mit dem Landesbetrieb Mobilität.“ Unterstützung gab es von Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU). „Die Straßenbahn in Ebersheim ist nicht mehr so weit weg. Auch der Stadtrat hat das erkannt.“

Anschließend meldeten sich die Fraktionen zu Wort. Hubert Heimann (SPD) bezeichnete das Konzeptpapier „Ebersheim 2040“ als gute Diskussionsbasis. Heimann kritisierte aber, dass Besuche in der Ortsverwaltung nur noch nach Voranmeldung möglich sind. „Ich finde das umständlich.“ Dem widersprach Haase. „Selbstverständlich müssen Sie einen Termin ausmachen, das ist absolut notwendig.“ Die Verwaltung bemühe sich aber, Kapazitäten freizuschaufeln, um möglicherweise einen offenen Nachmittag für Senioren ohne Voranmeldung einzurichten. In der Praxis sei das in der Ebersheimer Ortsverwaltung bereits jetzt der Fall, ergänzte Ortsvorsteherin Anette Odenweller: „Wir haben einen Puffer am Tag für ältere Bürger freigehalten.“ Einiges werde über das geöffnete Fenster erledigt und herausgegeben.

„Der Ort muss attraktiver gestaltet werden, damit Ebersheim nicht eine Schlafstadt wird mit Durchgangsverkehr“, forderte Ulrike Maier (Grüne). „Die Ortsmitte muss attraktiver werden.“ Hier sieht Haase gute Chancen über das Projekt „Ebersheim 2040“. „Das wird einen Schub geben.“ Marco Schwickerath (Grüne) forderte, die Elektromobilität im Auge zu behalten, und Jürgen Born (Grüne) sprach sich für den Bau einer Seilbahnverbindung vom Hechtsheimer Messegelände nach Ebersheim aus. „Ich nehme das ernsthaft mit“, antwortete der OB. „Eine Seilbahn ist in Deutschland etwas Neues, Ungewohntes, aber sie ist schneller zu errichten als so manche Trasse.“ Karl-Heinz Friedrich (CDU) forderte einen komplexen Wohnungsbau für Ebersheim. „Überwiegend wird es Geschosswohnungsbau sein“, antwortete Haase.

Dann hatte die Bürgerschaft das Wort. Eine Bürgerin kritisierte, die Töngeshalle sei mit 18 Grad Celsius Innentemperatur häufig zu kalt für das Training der besonders erfolgreichen Ebersheimer  Kunstradsportlerinnen. Ortsvorsteherin Odenweller sprach von technischen Problemen in der Halle, die hoffentlich bald behoben sind. Ex-Ortsvorsteher Matthias Gill (Grüne) sprach sich gegen eine weitere Reduzierung der Kaltluftschneise aus. „Das ist nicht akzeptabel.“ Weitere Bürger brachten die Kitaprobleme zur Sprache. „Wir haben in zehn Monaten 45 neue Kitastellen eingerichtet“, erwiderte der Oberbürgermeister. Der Ausbau von Kitaplätzen und Kitastellen stehe ganz oben auf der Agenda. Eine gute Nachricht für Ebersheim sei auch, dass der geforderte Mehrgenerationenplatz in der Planung ist.

Haase sprach sich abschließend für eine weitere Stärkung der Bürgerbeteiligung aus, wie etwa jüngst zum Thema Bretzenheimer Ortskern geschehen (wir berichteten). „Das bringt uns was, wir wollen es immer besser machen.“

Oliver Gehrig