Drais – Das diesjährige Löschobjekt der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Drais war die Grundschule Marc Chagall mitten im Ortskern. In der Mittagsinsel, so nennt sich die Nachmittagsbetreuung in der Grundschule, sei ein Feuer ausgebrochen. Eine starke Rauchentwicklung verhinderte, dass drei Personen das Gebäude aus eigener Kraft verlassen konnten, erklärte per Mikrofon der stellvertretende Wehrführer Mathias Stauder seinem Publikum, darunter auch Sissi Westrich, Ortsvorsteherin vom Lerchenberg (SPD), und Vertreter des Ortsbeirats Drais.
Die Aufgabe in diesem speziellen Notfall bestand aus Rettung der Personen, Brandbekämpfung sowie Verhinderung einer Brandausbreitung. Nicht nur von großen und kleinen Draisern wurde das spannende Schauspiel beäugt, nein auch von drei Leuten von der Berufsfeuerwehr Mainz, die der Wehr nach getaner Arbeit eine Bewertung überreichten und meinten, „Drais halt!“.
Wehrführer Steffen Molitor war daher stolz auf seine Mannschaft, die derzeit personalstärkste Freiwillige Feuerwehr im Stadtgebiet Mainz ist. Nach den Erläuterungen meldete Matthias Stauder per Meldeempfänger das Unglück an die Leitstelle. Während Andrea Molitor am Straßenrand den schnell eintreffenden Einheitsführer Kai Schüler mit den nötigen Informationen versorgte. 26 Leute, darunter zwei Gruppenführer, kamen mit den Einsatzfahrzeugen gefahren und zwei zusätzliche zu Fuß zum Brandherd gelaufen. Zwei Mann bildeten die Vorhut und erkundeten die Lage im Gebäude, während die Schläuche ausgerollt wurden und die Atemschutzträger in ihre Montur schlüpften.
Schnell konnten die drei Personen aus dem Lebensbedrohlichem Qualm befreit werden, sie trugen allesamt Atemmasken. Der Brandherd konnte schnell gelöscht werden. Ein ganz besonderes Event wartete auf die Kinder während der Aufräumungsarbeiten der Feuerwehr, sie durften alle mal selber die Löschspritze halten, um das Schuldach zu wässern. Wie zu einer kirchlichen Prozession schritt man mit der musizierenden Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Christopher Ludwig an der Spitze zum Feuerwehrgerätehaus zur Übungsnachbesprechung und dem anschließendem verdienten Brunch. Der Wehrführer verschaffte sich dort erstmal Gehör mit einigen lauten Trompetenklängen und schloss sich der positiven Meinung der Mainzer Berufsfeuerwehr an. Kai Schüler meinte zur Mannschaftsleistung, „alles super“ und bedankte sich im Namen der Wehr noch bei der Draiser Schulleitung für das Übungsobjekt. Die Wehr ist auch sehr erfreut, wenn Einwohner ihr Domizil als nächstes Übungsprojekt zur Verfügung stellen.