BRETZENHEIM–Ein guter alter Bekannter war jetzt beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ (ZMO) in Bretzenheim zu hören. Zum Jahresauftakt des Kulturprogramms war Akkordeonspieler Alexandre Bytchkov, der bereits mehrmals mit wechselnder Besetzung im Konzertsaal zu erleben war, erneut zu Gast. Diesmal allerdings mit einem weiteren Soloprogramm. „Alexandre Bytchkov wird Sie mit seinem virtuosen Akkordeonspiel erfreuen“, sagte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager, die rund 100 Musikfreunde begrüßte und allen Konzertbesuchern ein gutes neues Jahr wünschte.
Los ging’s mit der Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach. Alexandre Bytchkov spielte dieses berühmte Orgelwerk so druckvoll und laut, dass das Akkordeon quasi mühelos die Rolle der Orgel übernahm. Bei diesem mehr als zehnminütigen Stück flogen die Finger des Künstlers nur so über die Tasten und Knöpfe. Dabei spielte er zumeist auswendig mit geschlossenen Augen und schaute nur ab und zu mal auf die Noten. Es folgte die Sonate „Die Jagd“ von Domenico Scarlatti. Bei diesem fröhlichen und lebhaften Stück war das Halali förmlich zu hören. Melancholisch und ruhig ist dagegen die Sonate in Moll von Franz Schubert, die Bytchkov mit sehr viel Gefühl spielte. Das Publikum lauschte andächtig und spendete viel Applaus. Zahlreiche Tempowechsel kennzeichnen das russische Lied „Da eilt die Postkutsche“, das in neuer Bearbeitung zu hören war. Am Rande der Veranstaltung gab es vier verschiedene CDs des Künstlers zu kaufen.
Alexandre Bytchkov wurde in St. Petersburg geboren und lebt seit 1996 in Mainz. Er studierte Akkordeon an der Staatlichen Musikfachschule und der Staatlichen Hochschule für Kultur in Leningrad. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Musikwettbewerbe, hatte Auftritte in Fernsehen sowie Radio und spielte etliche Filmmusiken ein. Heute gilt er als Botschafter seines Instrumentes.