
LAUBENHEIM – Nicht jeden Tag verschlägt es den Mainzer Oberbürgermeister nach Laubenheim, dafür muss es schon einen feierlichen Anlass geben. In diesem Fall verbarg sich der Grund des Besuchs hinter einem Enthüllungstuch, das darauf wartete, abgedeckt zu werden, nachdem OB Nino Haase (parteilos), Ortsvorsteher Norbert Riffel (CDU) und Jupp Heck von der Arbeitsgruppe „Historisches Laubenheim“ ihre Reden gehalten hatten. Es handelt sich um eine Stele im Projekt „Historisches Mainz“ zur Geschichte des Laubenheimer Parks, die dessen Eingang nun bereichert.
Diese bewegte Geschichte ist es, die von OB Haase zu Beginn rekapituliert wurde und die zu großen Teilen der Recherche von Kultur- und Weinbotschafterin Claudia Stein zu verdanken ist, die maßgeblich an der Textgestaltung der Stele beteiligt war. Dieser Park geht, wie Haase erzählte und wie nun auch der Inschrift der Stele zu entnehmen ist, auf den renommierten Landschaftsgärtner Siesmayer zurück und wurde von diesem für die wohlhabende Familie Umber, damals noch etwas größer und in der Mitte von einem Teich mit Brücke geschmückt, als privater Obstgarten gestaltet. Im Laufe seiner Geschichte, die sich mittlerweile über die vergangenen drei Jahrhunderte erstreckt, wechselte der Park seine Besitzer, bot während und nach dem Krieg sogar Raum für einen Notkindergarten, ging schließlich in öffentlichen Besitz über und ist heute unter anderem Veranstaltungsort des Laubenheimer Rebblütenfestes.
Ortsvorsteher Riffel hob besonders die Personen hervor, deren Engagement die Fertigstellung der Stele erst möglich machte. Das betrifft zum einen Claudia Stein, auf die der Informationstext, auf der Stele zurückgeht. Und die bereits im Sommer eine historische Führung durch den Park leitete, bei der die Inhalte der Stele in aller Ausführlichkeit präsentiert wurden. Und es betrifft Jupp Heck, Sprecher der Arbeitsgruppe „Historisches Laubenheim“ im Heimat- und Verkehrsverein, der das Bildmaterial lieferte und sich in besonderem Maße persönlich bei der Stadt dafür einsetzte, dass die Stele ermöglicht wird.
Die Idee der Stele, erzählte Jupp Heck, war während einer Besichtigung des Parks von Claudia Stein und ihm im Jahr 2021 unter der Führung von Anke Elsner vom Grün- und Umweltamt Mainz aufgekommen, als dieser damals umgebaut wurde. Es wäre doch schön, die bewegte Geschichte des Parks mit einem Informationstext und historischem Bildmaterial zu würdigen. Der Inhalt der Stele geht vor allem auf Claudia Stein zurück, jedoch erhielt sie Unterstützung vom Laubenheimer Chronisten Dr. Gebhard Kurz und der Gartendenkmalpflegerin Barbara Vogt, die jeweils ihre Expertise einfließen ließen. Heck schließlich redigierte den Text noch und kürzte ihn etwas, schließlich ist auf einer solchen Stele nicht unendlich viel Platz.

Noch aber war der Inhalt der Stele ja noch gar nicht zu sehen, sie wurde ja noch von einem blauen Tuch verdeckt. Die feierliche Aufgabe der Enthüllung teilten sich schließlich OB Haase, Ortsvorsteher Riffel, Claudia Stein und Jupp Heck, die mit einem unbürokratischen Ruck die Spannung auflösten und das Ergebnis der vergangenen Bemühungen der Öffentlichkeit präsentierten. Gefeiert wurde der Akt mit einem Glas Laubenheimer Wein für jeden Anwesenden, um auf die neue Stele anstoßen zu können.
Wer also Interesse an der Geschichte dieses Stück Laubenheims hat, der wird nun am Eingang des Parks auf Informationsmaterial stoßen, um seinen Wissensdurst zu stillen.
Johannes Preyß























