MAIN-TAUNUS-KREIS – Die Corona-Impfkapazitäten im Main-Taunus-Kreis werden weiter ausgebaut. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, sind für Erstimpfungen im Impfzentrum Kastengrund (Hattersheim) keine Terminvereinbarungen nötig. Zudem sollen dort die Öffnungszeiten ausgeweitet werden; auch zusätzliche Impfstraßen werden geprüft. Zudem bieten auch die Kliniken in Bad Soden seit dem (heutigen) Montag Impftermine an. Alle drei Standorte werden von den Kliniken im Auftrag des Main-Taunus-Kreises betrieben; im Kastengrund wurde dafür eine Vereinbarung mit dem Arbeiter Samariter-Bund getroffen.
Das Online-Portal (https://www.terminland.eu/kliniken-mtk/), über das inzwischen Termine vergeben werden, ist nach Angaben des Kreises gut angelaufen. Binnen weniger Tage seien über dieses Terminportal mehr als 17.000 Termine vergeben worden. „Vorausgesetzt, es kommen in den nächsten Wochen ausreichende Impfstoffmengen, ist da noch Luft nach oben für weitere Angebote“, erläutert Gesundheitsdezernentin Overdick.
Allerdings registrieren die Kliniken vermehrt auch Absagen von Terminen – möglicherweise, weil jetzt mehr Bürgerinnen und Bürger Angebote bei niedergelassenen Ärzten erhalten. Die Kliniken bitten darum, Termine in einem Impfzentrum über das Online-Portal abzusagen, wenn sie nicht mehr benötigt werden.
„Es ist gut, wenn das Impfen weiter in Fahrt kommt“, so Cyriax. Schließlich sollte nach den ursprünglichen Vorgaben des Landes in erster Linie von niedergelassenen Ärzten geimpft werden und der öffentlich Gesundheitsdienst unterstützen: „Es ist aber gut, wenn alle an einem Strang ziehen. Unsere Kliniken haben aber in kürzester Zeit Kapazitäten erweitert, ab der kommenden Woche rund 6000 Impfungen angeboten werden können“. Voraussetzung sei, der Impfstoff werde im bestellten Umfang geliefert.
Zudem bereitet sich der Main-Taunus-Kreis auf Angebote zur Impfung von Kindern ab fünf Jahren vor. Die europäische Arzneimittelbehörde hat das entsprechende Vakkzin zugelassen, eine Empfehlung durch die Ständige Impfkommission des Bundes wird derzeit geprüft. Im Impfzentrum Kastengrund sollen bis 20. Dezember die Kapazitäten geschaffen werden, um dort die Kinderimpfungen anzubieten. Allerdings wird derzeit noch mit dem Land geklärt, ob eine Kinderimpfung in den Impfzentren möglich ist oder das über die Kinderarztpraxen laufen muss. „Wir wollen aber in den Startlöchern sein, wenn die Impfung möglich ist“, unterstreicht Overdick.
Die Infektionszahlen sind nach Kreisangaben weiter gestiegen. Alleine die 622 Neuinfektionen der vergangenen Woche machten demnach fast fünf Prozent aller Fälle seit Beginn der Pandemie aus. Unterdessen ist die 7-Tage-Indizidenz in der Altersgruppe von 6 bis 15 Jahren teilweise doppelt so hoch wie in den anderen Altersgruppen. Seit den Herbstferien gab es dem Kreis zufolge 45 Infektionsherde an Schulen; allerdings waren nur an vieren Lehrkräfte beteiligt.
Der Kreis arbeitet verstärkt mit den Kommunen zusammen, um sie bei Kontrollen der Corona-Bestimmungen zu unterstützen. Die Polizei kontrolliert ebenfalls, und in den Bussen der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft wird die Einhaltung der dort geltenden 3G-Regelung kontrolliert.
Dr. Johannes Latsch
Hofheim