GONSENHEIM – Einfach mal an der Kippe oder einer Shisha gezogen, um dabei zu sein. Son einfach kann der Weg in die Abhängigkeit sein und Gründe zu rauchen, finden viele ganz leicht. Dass man mit einer einzigen Zigarette tausende Giftstoffe inhaliert, Körper und Geist auf vielfältige Weise schädigt, wollen manche nicht wahrhaben, verharmlosen dies oder realisieren es, wenn es bereits zu spät ist. Vom Rauchen wieder los zu kommen, ist ungleich schwerer, als gar nicht erst damit anzufangen.
Jule Thomas von der Deutschen Herzstiftung klärte Siebtklässler der Kanonikus-Kir-Realschule in einem 90-Minuten-Workshop – der Aktion Rauchzeichen – über die Gefahren des Rauchens auf. Das jährlich wiederkehrende Projekt ist ein Programm gezielt für Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe und wird an der Goethe-Universität Frankfurt mittels zweier von den Jugendlichen anonym ausgefüllten Fragebögen evaluiert.
„Wir rauchen doch nicht! Was hat das mit uns zu tun?“, fragte ein Schüler nach kurzer Einführung ins Thema. „Gott sei Dank, noch nicht!“, denkt sich dabei der Lehrer und weiß, dass der Übergang vom Probieren zur Gewohnheit und zur Sucht unmerklich geschieht und gerade Teenager immer früher anfällig sind, mit dem Qualmen anzufangen. In Deutschland rauchen ca. 30 % der Erwachsenen, wovon die meisten zwischen ihrem 14. Und 18. Lebensjahr Nikotin abhängig werden.
Vorwissen zum Thema hatten zumindest die meisten Schüler schon gesammelt, was den Alltagsbezug verständlich macht. Schließlich sind sie neugierig und in einer langen Orientierungs- und Findungsphase in ihrem Leben und somit stark beeinflussbar. Jule Thomas verdeutlichte mit ihrer Präsentation die Wirkung von Nikotin auf unser Belohnungssystem im Gehirn, den dadurch produzierten Stress für einen Abhängigen, die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, sowohl beim Aktiv- als auch beim Passivrauchen und ließ die Jugendlichen Staunen, welche Inhaltsstoffe man durch den Konsum pro Zigarette zu sich nimmt: Nickel – findet man in Batterien, Arsen- ein Rattengift, das Krebs erregende Benzol oder unseren Straßenbelag Teer.
Und das sind nur vier der 4800 einzelnen Giftstoffe einer einzigen Zigarette. Ein Experiment mit künstlicher Lunge und Blutkreislauf simulierte dem letzten Zweifler den Teerabsatz im Lungengewebe. Auch die Erfahrungen starker Raucher, die ihre Sucht und ihr Schicksal, welches von Schlaganfall, Herzinfarkt bis hin zu Krebs reicht, in einem Abschreckungsvideo erzählen, machen mehr als nachdenklich. Weshalb auch die Lehrer hoffen, dass die Aktion Rauchzeichen bei unseren Schülerinnen und Schüler Erfolg hat.