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Fastnacht im Spieleparadies Bunte Narrenzeit in Wackernheim

Yannic Hammer und Carl Riemer liefen erneut zu gereimter Top-Form auf. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

WACKERNHEIM – Die Komponenten für die Saalfastnacht beim Carneval Club Wackernheim (CCW) sind seit Jahren erprobt und wirksam. Das beginnt erst einmal bei der jeweils bunten und auf das Motto hin konzipierten Dekoration der Narrhalla an und reicht über aufs Beste gereimte Verse zu Tanzbeiträgen der Ballette, die ein Augenschmaus sind.

In der diesjährigen Kampagne fiel der Befund gleichfalls aus: Die eigenproduzierte CCW-Fastnacht begeisterte das Publikum in der TSV-Sporthalle. Das Deko-Team schmückte die Narrhalla zum Motto: „Am Spieleabend wird gelacht – beim CCW zur Fassenacht“, mit allerlei Accessoires aus klassischen Gesellschaftsspielen. Die Wand hinter dem Komitee trug ein Monopoly-Look. Unter Straßennamen aus dem Ort erheiterte die Einheimischen die humorvolle Anweisung: „Gehe nach Heidesheim“ statt „…ins Gefängnis“.

Carsten Jens im Protokoll.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Sitzungspräsident Dietmar Butter begrüßte das bestens gelaunte Publikum und präsentierte erneut eine spezifisch heimische Fastnachtsveranstaltung eigener Prägung. Mit Schunkelliedern wie „Wackernheim, Wackernheim, schönstes Dorf um Mainz am Rhein“, feierten die Club-Gäste die Heimatgemeinde. Zuvor haben Birgit Schlösser, Ingo Schlösser, Arno Zimmer, Friederike Butter und Christian Wolf die Präsentationsfläche für die vierfarbbunte Unterhaltung vorbereitet. In Wackernheim lebt und feiert man miteinander. Gemeinsam schaut man zur Fassenacht also auch zurück und macht sich närrisch-kritische Gedanken über das Hier und Jetzt in der großen Welt und vor der eigenen Haustür. „Lieber Ralf Claus, bau mir en Schloss, / wo ich wohnen kann mit meinem Tross. Eins, das sich anfühlt wie zweite Haut. / Du hast dir grad‘ selbst ein Schlösschen gebaut. Es ist unter der Hand zum Lustschloss mutiert“, reimte Carsten Jens im Protokoll zur Rathausfertigstellung in Ingelheim. „60 Millionen, was für ‘ne Schau / vier Mal so teuer wie der Ursprungsbau. / Für die Geldverschwendung: ein Dreifach-,Helau‘.“

Ballett Happy Hip Hopser.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Im Zwiegespräch traf später ein monströser Yannic Hammer im Kabinett von Doktor Frankenstein auf den (Barbie-) gleichen Carl Riemer. Der Applaus unterbrach immer wieder das beliebte Schauspiel des „Vierers“: Bianca Klippel-Moscalczuk (Pippi), Herbert Wolf (Gassenkehrer) und Felix Anspach – in der Rolle des Batman – wehrten die dunklen Pläne von „Joker“ (Zimmer) ab, der wie in Gotham City die Bergdorfgemeinde unter seine Macht bringen wollte. Jockers Vision: „Es lebte ein rothaariger Zwerg in dem Dörfchen auf dem Berg. Und dieser wunderschöne Ort, der war dann plötzlich fort“, dazu Pippi: „Der Typ ist echt gefährlich. Ich muss die Wackernummer warnen, / sie scheinen noch nichts zu ahnen.“ Die Kokolores-Reime mit Lokal-Touch, kamen wie in all den Jahren beim Publikum bestens an. Mit Jubelrufen schauten die Narren im Saal auf Vorführungen der Ballettgruppen. Im 15. Jahr des Bestehens tanzten „Happy Hip Hopser“ zu „Twist and shout“ von Adam Bü & Moodygee. Das Ballett „Mariposa“ rief Begeisterung zu „Feeling good“ von Michael Buble und „Poker face“ von Lady Gaga hervor. Im Neon-Licht twisteten die Flamingos von „Die Schrögel“ graziös zu „Pony“ von Ginuwine.

Die Top-Sitzung bereicherten außerdem die „All Stars“ (Olympische Spiele), Levin McKenzie (Protokoll 2.0), Ingo Schlösser (Mücke im Schlafzimmer) sowie das CCW- und das CCW-Männerballett.

Gregor Starosczyk-Gerlach