VG-Nieder-Olm – Erneut ist ein anspruchsvolles Jahr zu Ende gegangen. Ein Jahr der Krisen, der Sorgen und Ängste, um den Frieden in Europa und die Energieversorgung in unserem Land, aber auch ein Jahr der Lichtblicke und Hoffnungszeichen. Zum Jahreswechsel spricht Bürgermeister Ralph Spiegler mit der Lokalen Zeitung über das, was in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm 2022 passiert ist, was im neuen Jahr auf der Agenda steht, auf was er sich freut und was ihm Sorgen bereitet.
Frage: Das Jahr 2022 ist passé. Wenn Sie an den letzten Jahreswechsel zurückdenken, was waren – als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm – Ihre Wünsche und Erwartungen für 2022?
Ralph Spiegler: Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm stand natürlich die Fortentwicklung der Verbandsgemeinde, aber vor dem Hintergrund der zu Beginn des Jahres 2022 noch sehr präsenten Corona-Krise auch die Gesundheit meiner Kolleginnen und Kollegen im Rathaus im Fokus. Dieser Entwicklungsprozess ist weitgehend gelungen, aber durch den Krieg in der Ukraine und die damit auch bei uns entstandenen Herausforderungen (geflüchtete Menschen, Inflation, Energieversorgung etc.) überlagert worden.
Frage: Herr Spiegler, wie blicken Sie ins neue Jahr?
Ralph Spiegler: Nun, wie jedes Jahr freue ich mich auf die vor uns liegenden Monate, die vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen sicherlich sehr spannend werden.
Frage: Schränken die Energiepreise die Handlungsfähigkeit der Verbandsgemeinde ein?
Ralph Spiegler: Zunächst galt es, unter anderem die Versorgung der Schulen, Kitas, der Feuerwehrhäuser, der Gemeindehallen der Verbandsgemeinde, der Stadt und der Ortsgemeinden für dieses Jahr sicherzustellen. Das ist gelungen, allerdings zu deutlich höheren Preisen als in der Vergangenheit. Das schränkt natürlich die finanziellen Möglichkeiten unserer Haushalte ein. Allerdings sind wir in der Verbandsgemeinde und in unseren Kommunen finanziell stark genug, damit umzugehen.
Frage: Wie steht die Verbandsgemeinde Nieder-Olm finanziell da?
Ralph Spiegler: Nach wie vor sind die Verbandsgemeinde, die Stadt und die Ortsgemeinden im landesweiten Vergleich finanzstark. Dennoch wird durch Energiepreise, Inflation und den neuen Finanzausgleich, der (natürlich) den finanzschwächeren Gemeinden im Land mehr Spielraum gibt, unser Spielraum reduziert.
Frage: Welche Projekte werden Sie in diesem Jahr besonders beschäftigen?
Ralph Spiegler: Zum einen stehen hier die kostenintensive Sanierung des Daches an der Grundschule in Essenheim und der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Jugenheim auf der Agenda. Außerdem wird die Ausrüstung unseren Feuerwehren und die Installation moderner Sirenen zur Alarmierung der Bevölkerung einen Schwerpunkt bilden.
Frage: Gibt es Bereiche, wo Sie Konfliktlinien zwischen Bund, Land und den Kommunen sehen oder Sie sich zumindest mehr Unterstützung wünschen?
Ralph Spiegler: Ich weiß, dass diese Konfliktlinien oft im Vordergrund der Berichterstattung stehen. Deswegen eines vorweg: In den allermeisten Fällen arbeiten der Bund, das Land und die Kommunen sehr gut zusammen. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, dann geht es zumeist um die Frage der Finanzausstattung der Kommunen und um unsere Beinfreiheit, was das Gestalten vor Ort anbelangt.
Frage: Im letzten Jahr feierte die VG ihre Gründung vor 50 Jahren. In diesem Jahr wird weitergefeiert. Auf welche Veranstaltungen freuen Sie sich denn besonders?
Ralph Spiegler: Ich bin der Stadt Nieder-Olm und den Ortsgemeinden sehr dankbar, dass sie unsere Idee aufgegriffen haben, dass wir in jeder Gemeinde in diesem Jahr eine gemeinsame Veranstaltung durchführen. Auf jede einzelne dieser vielfältigen Gelegenheiten freue ich mich sehr.
Die obligatorische Schlussfrage: Eine gute Fee erfüllt Ihnen drei Wünsche. Welche hätten Sie?
Ralph Spiegler: 1. Frieden, 2. Gesundheit, Glück und Wohlergehen für die Menschen in der Verbandsgemeinde, 3. Gelegentlich etwas mehr Zeit für meine Frau, meine Töchter und meine Freunde.
Das Interview führte Annette Pospesch
