RÜSSELSHEIM – Gut vier Wochen ist es her, dass sich mehr als 300 Menschen im Rüsselsheimer Wald an einer Aufforstungsaktion beteiligt haben, zu der die Stadtwerke Rüsselsheim eingeladen hatten: Mit Spaten und Muskelkraft pflanzten sie an jenem Samstagvormittag 1750 Eichen, 500 Winterlinden und 250 Feldahorn. „Wie geht es nun weiter?“, wollten viele wissen.
Zum Schutz der Jungpflanzen wurde bereits wenige Tage nach der Baumpflanzaktion, die von den Stadtwerken Rüsselsheim initiiert und bezahlt wurde, ein Schutzzaun gesetzt, berichtet Revierförster Oliver Burghardt. Die 5000 Quadratmeter Fläche ist nun vor Rehen und Damwild geschützt, die sich gerne über die Knospen der Setzlinge hermachen. Auch vor Wildschweinen, die den Boden aufwühlen, sind die Pflanzen nun geschützt. „Im Juli werden wir sehen, ob die Setzlinge alle angegangen sind.“
Bis die jetzt gepflanzten Bäumchen ein ausreichendes Wurzelwerk ausgebildet haben, über das sie sich selbst mit Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten versorgen, müssen sie bewässert werden. Dies geschieht von der Mitte des Areals aus, wo eine Gasse unbepflanzt geblieben ist.
„Der sandige Boden in dieser Region kann fast kein Wasser speichern“, erläutert Burghardt. Wenn wie in den jüngsten Trockensommern der Regen ausbleibt, leiden besonders die flach wurzelnden Nadelbäume: „Wir haben im gesamten Rhein-Main-Gebiet das Phänomen, dass die Kiefern absterben.“
„Eichen, Linden und Ahorn, die nun die Lücken im Wald schließen sollen, sind robuste Arten, die Trockenheit vertragen können“, sagt Burghardt. Den Bedarf, weitere Flächen aufzuforsten, gibt es. Doch bis zur nächsten Baumpflanzaktion, die die Stadtwerke gerne starten möchten, heißt es sich zu gedulden: Neuanpflanzungen sind nur von Mitte November bis Ende Februar sinnvoll.
Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH