MAINZ – Zu Ehren des größten Sohnes der Stadt, Johannes Gutenberg, des Erfinders des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern, wird stets im Juni vier Tage lang die Mainzer Johannisnacht in der Innenstadt gefeiert. Dieser hätte dieses Jahr seinen 625. Geburtstag gefeiert. Grund genug, an allen vier Tagen ein umfangreiches Festprogramm auf vier Livebühnen anzubieten. Ein Highlight war natürlich wieder das „Gautschen“, die Buchdruckertaufe der fertigen Lehrlinge. Diese empfanden das Eintauchen in den großen mit Wasser gefüllten Bottich angesichts der hochsommerlichen Temperaturen sicher als willkommene Erfrischung.

Der heißeste Tag war der Festsonntag mit Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius. Trotzdem wurde auf allen Bühnen dem Publikum zusätzlich eingeheizt. Etwa auf der Bühne am Schillerplatz mit der Rock- und Pop-Coverband „Extra Ordinary“. Diese spielte zahlreiche Deutschrockhits wie „Die perfekte Welle“ von Juli, „Denkmal“ von Wir sind Helden und „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ von Nena. Dafür gab es viel Beifall. Nebenan auf der Bühne am Ballplatz spielte die Mainzer Gruppe „Die Katzen“ Swing der 20er und 30er im modernen Gewand, etwa den „Boogie Woogie Bugle Boy“ von den Andrew Sisters. Natürlich durfte auch der Hit „Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ nicht fehlen. „Die Katzen“ waren bereits im Vorjahr bei der Johannisnacht dabei und sind bereits mehrfach beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ (ZMO) in Bretzenheim aufgetreten. Am 12. Dezember sind sie im Unterhaus zu erleben.

Fester Bestandteil der Johannisnacht sind natürlich der Künstlermarkt am Rheinufer und der Büchermarkt am Ballplatz. Hier hatten Bücherwürmer und Sammler die Qual der Wahl: Sachbücher, Romane, Lexika, CDs und Schallplatten gab es zu erwerben.

Weinfreunde kamen auf den Domplätzen auf ihre Kosten. Hier schenkten die Mainzer Winzer erlesene Rebensäfte aus. Bei dem heißen Wetter füllten sich die Plätze erst in den etwas kühleren Abendstunden.

Sportliche gingen am Sonntag beim Drei-Brücken-Lauf ab der Rheingoldhalle an den Start. Der große Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen war wieder der Rummel am Rheinufer mit zahlreichen Buden und Fahrgeschäften. Den besonderen Adrenalin-Kick gaben die Schaukel „Hip Hop Fly“ und der Propeller „Freak“ mit 42 Metern Höhe. Anstelle des traditionellen Feuerwerks am Montagabend, das gestrichen wurde, gab es erstmals eine Drohnen-Lichtshow zum Abschluss.

Oliver Gehrig