
LAUBENHEIM – An Frauen in Notlagen richtet sich das neue Wohnprojekt, das der Verein „Armut und Gesundheit“ des bekannten Mainzer Arztes Prof. Gerhard Trabert im Februar in Laubenheim startet. Dazu wurde vom Verein ein Gebäude in der Mittleren Talstraße 6 gekauft, das Platz für drei erwachsene Frauen in Notlagen bietet. Die Einzelheiten stellten die Mitarbeiterinnen Jenny Heinz und Marie Geschke jetzt im Ortsbeirat vor.
„Wir sind eine sozialmedizinische Einrichtung“, erläuterten diese. „Der Verein kümmert sich um Menschen ohne Zugang zur Gesundheitsmedizin.“ Der Verein biete eine medizinische Versorgung über das Arztmobil sowie eine soziale Beratung für Frauen in Notlagen. In Laubenheim wohnen die drei Frauen in einer Art WG zusammen und erhalten Hilfe und Beratung. Dreimal die Woche sind die Mitarbeiterinnen vor Ort, es gibt auch ein eigenes Büro. Es gehe darum, gemeinsam den Alltag zu gestalten auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Das Haus sei auch geeignet für Frauen nach einer Zwangsprostitution sowie für Frauen ohne Papiere. Die Mitarbeiterinnen seien für eine Nachsorge ansprechbar, weitere Informationen gebe es auf der eigenen Webseite. Die Nachbarn des neuen Frauenhauses seien im Vorfeld informiert worden.
Der Ortsbeirat befürwortete das neue Wohnprojekt. „Dass die Nachbarn informiert wurden, halte ich für sehr wichtig“, betonte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD). Die Parkplätze seien knapp. „Da werden Sie sich arrangieren müssen mit den Anwohnern“, so Strotkötter. Die Probleme in der Nachbarschaft seien größtenteils gelöst. Ralf Geißner (SPD) regte an, auch den Brotkorb in der Oppenheimer Straße zu informieren. „Der Brotkorb und der Kindergarten wissen noch von nichts.“ Zustimmung gab es auch von den Christdemokraten. „Ich freue mich, dass wir so eine Möglichkeit in Laubenheim schaffen können“, sagte Sabrina Grimm (CDU). Als TV-Vorsitzende regte sie an, gerne auf den Turnverein zuzukommen. „Mit Sport kann man Barrieren absenken.“ Gabriele Müller (Grüne) empfahl, eine Informationsveranstaltung für die Laubenheimer Vereine anzubieten. „Grundsätzlich ist das Projekt sehr zu begrüßen.“
Oliver Gehrig