Start Gesellschaft „Infos zur elektronischen Patientenakte“ Hilfe >>>Informationsnachmittag des Finther Seniorennetzwerks war gut besucht

„Infos zur elektronischen Patientenakte“ Hilfe >>>Informationsnachmittag des Finther Seniorennetzwerks war gut besucht

Gemeindereferent Bardo Zöller (links) begrüßte Referent Thomas Scheid von der AOK Rheinland-Pfalz/Saar zum Thema „elektronische Patientenakte“ beim Finther Seniorennetzwerk. Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Mehr als 50 Interessierte fanden sich nun zum Informationsnachmittag „Infos zur elektronischen Patientenakte“ des Finther Seniorennetzwerks im Agnes-Pfeifer-Raum des katholischen Gemeindezentrums in der Borngasse ein. Das Seniorennetzwerk hatte als Referenten Thomas Scheid von der AOK Rheinland-Pfalz/Saar eingeladen, der in einem gut verständlichen Fachvortrag die Vorteile der elektronischen Patientenakte (ePA) vorstellte und zahlreiche Rückfragen aus dem Publikum beantwortete.

„Wir freuen uns sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind“, sagte zunächst Gemeindereferent Bardo Zöller in Vertretung des kurzfristig verhinderten Ortsvorstehers Manfred Mahle (SPD). Auf einer kleinen Karte sei alles gespeichert, was es Wissenswertes über den Patienten gebe, nannte Zöller einen der Vorteile der ePA. Das ermögliche auch bei einem Notfall schnelle Informationen zur Gesundheit und eine sichere Medikamenteneinnahme. Aber was passiert, wenn die Karte verloren geht in Sachen Datensicherheit? Auch darüber informiere der folgende Vortrag, versicherte Bardo Zöller.

„Ich möchte Ihnen die Angst vor der elektronischen Patientenakte nehmen“, betonte Thomas Scheid von der AOK zu Beginn seiner Ausführungen. „Es ist nichts Schlimmes, der Datenschutz ist geprüft.“ Die ePA werde seit Januar 2021 schrittweise eingeführt für die gesetzlich Versicherten, für die Privatpatienten greife sie (noch) nicht. Seit 15. Januar 2025 hätten nun alle Patienten eine ePA erhalten, wenn zuvor kein Widerspruch eingelegt worden sei. Ziel sei die Verbesserung der medizinischen Versorgung dank des Austauschs von Gesundheitsdaten, dem Dokumentenmanagement und der enthaltenen Medikationsliste. Vorteile seien, dass wichtige Gesundheitsdaten verfügbar sind, der individuelle Zugang, die volle Datenkontrolle, höchste Sicherheitsstandards und eine verbesserte Kommunikation. Weiter eine Vermeidung von Doppeluntersuchungen, eine sichere Verwaltung von Gesundheitsdaten, eine kostenlose und freiwillige Nutzung und ein schneller Überblick über die Krankheitsgeschichte. So stehen lebensrettende Informationen schnell zur Verfügung.

Für eine aktive Nutzung der Karte werde die APP der Krankenkasse benötigt, erläuterte der AOK-Referent weiter. Seniorinnen und Senioren, die mit dieser Technik nicht so vertraut seien, beruhigte er: „Die passive Nutzung reicht aus, das ist das Wichtigste.“

Nutzer der ePA seien Versicherte, Ärzte und Ärztinnen, das medizinische Fachpersonal, Apotheken, Kliniken sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen. Der Zugriff auf die ePA erfolgt standardmäßig für 90 Tage, für Apotheken drei Tage. Rezepte auf der Gesundheitskarte sind davon nicht betroffen, sie sind weiter langfristig zugänglich. „Wir stecken noch in den Kinderschuhen“, sagte Thomas Scheid abschließend. „Es muss immer weiter aufgebaut werden.“

 

Oliver Gehrig