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Kampf gegen die Leerstände

KOSTHEIM – Die zahlreichen Leerstände im Ortskern waren nun erneut Thema im Kostheimer Ortsbeirat. Einstimmig verabschiedeten die Fraktionen bei einer FWG-Enthaltung einen AUF-Antrag an den Wiesbadener Magistrat, sich dem Thema Leerstände in Kostheim zu widmen. Die Stadt soll einen Maßnahmenkatalog vorlegen, wie die zahlreichen Leerstände beseitigt oder zumindest reduziert werden könnten. „Dabei soll insbesondere auch die Möglichkeit von Zwischennutzungen berücksichtigt werden“, heißt es wörtlich im Antrag.
Der Antrag war bereits in der vorigen Sitzung behandelt, dann aber wieder vertagt worden (wir berichteten). Der Grund: Zunächst sollten die Fraktionen erörtern, wo genau es Leerstände gibt. Marion Mück-Raab (AUF) nannte nun als Beispiele die Hauptstraße, die Ludwigstraße, die Herrenstraße und das Napoleonsgässchen. „Es besteht Handlungsbedarf“, betonte Mück-Raab. „Wir wollen mit dem Antrag bewirken, dass sich jemand um das Thema kümmert.“ Angesichts des hohen Wohnraumbedarfs und der wenigen Angebote auf dem Markt sollte die Kommune hier steuern, meinte Mück-Raab. Viele deutsche Städte hätten mit sogenannten Leerstandsoffensiven bereits Erfahrungen gemacht. Dort werde mit Hilfe von Leerstandskatastern die Situation analysiert, es erfolge eine Kontaktaufnahme, Unterstützung und Beratung der Eigentümer der Immobilien zum Thema Nachnutzungen. Auch durch eine Förderung beim Rückbau von gewerblichen Räumen zu Wohnraum könnten Leerstände beseitigt werden.

Zweifel äußerte Erich Burkl (FWG). „Wie soll das gehen, es handelt sich schließlich um private Eigentümer!“ Sigrid Gebhardt (CDU) mahnte an, dass ein entsprechendes Stadtumbauprojekt in Kostheim vor einigen Jahren keinen Erfolg gehabt habe. „Es geht um Beratung, es geht nicht darum, die Eigentümer zu irgendwas zu zwingen“, betonte Mück-Raab. „Es geht nicht um Enteignung, es geht um Hilfe.“ Der AUF-Antrag wurde vom Ortsbeirat auf den Weg gebracht.