LAUBENHEIM – In den folgenden drei Ausgaben von Journal Lokal wollen wir Ihnen die Kandidaten für die Wahl des Ortsvorstehers vorstellen. Wir haben allen einen Fragenkatalog vorgelegt und sie um eine Stellungnahme gebeten. Wir beginnen mit dem Amtsinhaber Gerd Strotkötter (SPD). Er ist 62 Jahre alt, von Beruf Lehrer an einer Berufsbildenden Schule in Mainz. Seit 1989 ist er Mitglied des Ortsbeirats, seit 2009 Ortsvorsteher und seit 2017 Mitglied im Stadtrat. Hier seine Ausführungen zu folgenden Themen:
- Wohnraum. „Die Verwaltung hat die vom Ortsbeirat gewünschte Ausweisung von Baugebieten geprüft und abgelehnt. Daraufhin bin ich bei der Baudezernentin vorstellig geworden, um die Wünsche des Ortsbeirats zu verdeutlichen. Ich erwarte im nächsten Monat eine Antwort vom Baudezernat.“
- Rheinufer-Gestaltung. „Es geht um die Neugestaltung des Ufers von der Kies-Baggerei in südlicher Richtung bis zur Tankstelle an der B9. Die Steine im gesamten Uferbereich werden entfernt, damit der Rhein hier flach wird. Der Uferweg wird dann verlegt. Die Artenvielfalt von Fauna und Flora wird durch diese Maßnahme verdreifacht. Der ehemalige Campingplatz wird als naturnahe Liegewiese umgestaltet.“
- Ortsvereine. „Die Vereine sind tragende Säulen der Gemeinschaft. Zusammen mit verschiedenen Initiativen, Musikschulen und Kirchen vermitteln sie wichtige Werte für das Zusammenleben und bieten kulturelle Vielfalt. Für unsere Vereine müssen geeignete Räumlichkeiten oder Plätze vorhanden sein, um einen geregelten Vereinsbetrieb zu ermöglichen. Ein Problem ist z. Bsp. die Erhebung einer Standgebühr seitens der Stadt für den seit 2001 durchgeführten Nikolausmarkt des Gewerbevereins im Park. Diese ist weder für den Verein bzw. die Standbetreiber nicht zu stemmen. Durch meine Vermittlung wird der Oberbürgermeister die Standgebühr noch einmal überdenken. Erfreulich ist, dass der Park neu gestaltet werden soll. Dazu wird es Anfang 2019 eine Info-Veranstaltung geben. Weiterhin ist das Sportzentrum renovierungsbedürftig. Brandschutzmaßnahmen müssen durchgeführt werden. Neben dem Sportbetrieb müssen auch die Hallenveranstaltungen an Fastnacht sichergestellt sein.“
- Verkehrsplanungen. „Der LKW-Verkehr muss raus aus Laubenheim! Dazu gehört auch, dass viele Straßen und Wege in einen ordentlichen Zustand versetzt müssen. Dies bedeutet auch, Barriere-Freiheit zu sichern und Erneuerung der Straßenbeläge. Der neue Nahverkehrsplan bringt viele Verbesserungen für Laubenheim. Das neue Ärztehaus wird dann auch von Laubenheim-Ost aus angefahren. Durch Nachverhandlungen konnten mögliche Verschlechterungen verhindert werden. Der Fuß- und Radweg am Rhein sollte beleuchtet werden. Dann würde er noch mehr von Radlern mehr genutzt, was eine Entlastung des PKW-Verkehrs auf der Wormser Straße hat.“
- Kindertagesstätten. „Es fehlen ca. 70 Plätze ab 2019/2020. Für die Betroffenen wäre es eine Katastrophe, wenn keine zusätzliche Kita gebaut würde. Der Standort für eine geplante weitere Kita (Im Jungstück) ist seit 2017 bekannt. Zu diesem gibt es derzeit keine Alternative. Die Kinder der geschlossenen Kita Minimax sind derzeit in Weisenau untergebracht. Sie müssen aufgrund der logistischen Probleme für die Eltern schnellstens wieder nach Laubenheim gebracht werden. Das neue, größere Gebäude soll an der alten Stelle so bald wie möglich gebaut werden. Bis dahin soll als Zwischenlösung eine Container-Kita auf dem Spielplatz des Kleingartenvereins in der Rüsselsheimer Allee entstehen.“
- Neue Laubenheimer Mitte. „Mittel dafür wurden nicht in den Haushalt eingestellt. Das letzte Wort darüber ist aber noch nicht gesprochen. Ich habe diesbezüglich Ende Januar einen Termin mit der Baudezernentin Frau Grosse.“
- Abschließend: „Der Neubau der Grundschule ist auf den Weg gebracht. Hier wünschen Eltern, Lehrer und Ortsverwaltung dringend die Einrichtung einer Mensa. Für das Jugendzentrum muss ein neuer Standort gefunden werden. Für Um- und Ausbaumaßnahmen des Feuerwehrgerätehauses stehen im städtischen Haushalt ca. 600.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Mainz hat, ohne Zustimmung des Ortsbeirats, die Lieferverträge für Wasser einseitig gekündigt. Das bisher bezogene Wasser aus Bodenheim hat eine ausgezeichnete Qualität und ist günstiger als das Mainzer Wasser. Der Ortsbeirat hat beantragt, die diesbezüglich aus dem Eingemeindungsvertrag von 1968 bestehenden Laubenheimer Rechte beim Verwaltungsgericht einzuklagen.“
Die Fragen stellte Klaus Schmitt