NIERSTEIN – Im Frühjahr 2022 wurden die rheinlandpfälzischen Kommunen vom Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz aufgefordert, sich zur Teilnahme an dem Projekt KuLaDig (Kultur*Landschaft*Digital) zu bewerben. Damit verbunden sei eine Anschubfinanzierung in Höhe von 1.500 Euro, und die individuelle Begleitung des Projektes durch die Universität Koblenz · Landau.
Stadtbürgermeister Jochen Schmitt und der zuständige Beigeordnete Otto Schätzel nahmen, gemeinsam mit dem Tourismus Service Center (TSC) der VG Rhein-Selz den faden auf, und sendeten eine Bewerbung an das Ministerium mit dem Ergebnis, dass Nierstein als eine von acht Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz den Zuschlag als KuLaDig Kommune 2022 erhalten hat.
Aber was ist KuLaDig?
KuLaDig ist ein digitales Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe, und damit über Spuren der Geschichte.
Eine stillgelegte Fabrik. Eine alte Stadtmauer. Ein Schloss. Eine frühere Rennbahn. Eine Allee. Stumme Zeugnisse der Vergangenheit. KuLaDig bringt sie zum Sprechen, in dem es den Blick auf das Kulturerbe richtet und damit den prägenden Einfluss des Menschen auf seine Umwelt verdeutlicht. Der Datenbestand von KuLaDig (www.kuladig.de/) wird ständig ergänzt.
In Nierstein wurde das Thema „Leben am Rhein“ aufgegriffen. Am Niersteiner Rheinufer verläuft der gleichnamige Themenweg als eine von insgesamt vier spannenden Routen durch Nierstein. „Leben am Rhein“ wird durch drei KulTOUREN www.nierstein.de/kultour durch Nierstein ergänzt. An insgesamt 12 Objekten und einer Streckenlänge von ca. 2 km vermittelt der Themenweg „Leben am Rhein“ zunächst rein digital die traditionelle Verbundenheit der Menschen in Nierstein mit dem Fluss. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Hochwasserstein, den Schiffermast oder die Rheinfähre. Im Jahr 2023 sollen an den Objekten analoge Stationen installiert werden.
Viele der Objekte sind heute nicht mehr erhalten, so die einstige Badeanstalt im Rhein oder die Sandbaggerei der Firma Lerch. An zwei Stationen werden zudem Objekte thematisiert, die auf der anderen Rheinseite liegen, so der Kornsand-Gedenkstein, der an fünf Niersteiner und ein Oppenheimer Opfer des Nationalsozialismus erinnert oder der Zeppelin-Stein, der zum Gedenken an die unplanmäßige Zeppelinlandung am Kornsand im Jahre 1908 errichtet wurde.
Der Themenweg wurde durch den Geschichtsverein Nierstein e.V., die Stadt und mit Unterstützung des Landesprojekts KuLaDig-RLP umgesetzt.
Mehr Informationen zu KuLaDig – „Leben am Rhein“: unter www.nierstein.de/kuladig
Autor: Red