RÜSSELSHEIM – Nach der tropischen Hitze der vergangenen Woche meinte das Wetter es gut mit dem Festivalpublikum. Wie schon im vergangenen Jahr feierten 20.000 Gäste bei moderaten Temperaturen ausgelassen beim Love Family Park am Rüsselsheimer Mainvorland. Oberbürgermeister Udo Bausch zieht eine positive Bilanz und sieht in der Veranstaltung einen großen Imagegewinn für die Stadt. „Das Techno-Festival zieht ein junges, friedliches Publikum an, das aus über 50 Ländern nach Rüsselsheim gekommen ist. Gut die Hälfte der Besucherinnen und Besucher kamen aus der Region, der Rest aus ganz Deutschland und vorwiegend aus dem europäischen Ausland. Viele Fans waren zum ersten Mal in unserer Stadt. Und auch für die jungen Leute in Rüsselsheim ist das ein tolles Veranstaltungsangebot“, sagte Bausch. Der Rathauschef lobte zudem die gute Zusammenarbeit mit dem Veranstalter Cosmopop. „Die Agentur gibt sich viel Mühe mit der Künstlerauswahl und der Ausgestaltung. Hier wird auf sehr hohem Niveau gearbeitet“, sagte Bausch. Neben dem beeindruckenden Line Up mit 17 internationalen DJs und Liveacts sei für ihn die gute Information der Anwohnerschaft im Vorfeld wichtig. In diesem Jahr seien auch Anwohnerinnen und Anwohner in Flörsheim einbezogen worden.
Deutschlands größtes eintägiges Elektro-Open Air fand in diesem Jahr in bereits 23. Auflage statt, Rüsselsheim am Main war zum zweiten Mal Gastgeber. Auf den drei Bühnen standen unter anderem Boris Brejcha, Solomun, Charlotte de Witte, Chris Liebing, Sven Väth und Ricardo Villalobos, die zwischen Mainwiesen, spätromantischem Verna-Park und der Industriekulisse am anderen Mainufer spielten. Da im Festivalticket die Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr im RMV-Gebiet enthalten war, kamen die allermeisten Besucherinnen und Besucher mit Bahn und Bus. Parkplätze für Festivalbusse und individuelle Autoanreisende standen auf dem Opel-Gelände zur Verfügung, von wo es ein kurzer Fußweg zum Festivalgelände war.
Zufrieden mit den Besucherströmen zeigten sich die Beschicker des Wochenmarkts. Viele Gewerbetreibende in der Innenstadt. nutzten zudem die Gelegenheit, ein besonderes Angebot zu machen, vor allem an Speisen und Getränken. Auch die Gastronomie war gut besucht. Auf dem Festivalgelände selbst hatte der Veranstalter kostenlose Trinkwasserzapfstellen eingerichtet, Abkühlung brachte auch der ein oder andere Regenschauer, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Wie im vergangenen Jahr will die Stadt Rüsselsheim am Main wieder eine umfangreiche Nachbetrachtung zur Veranstaltung machen. „Die interne Evaluation des Festivals ist wichtig. Bei ihr werden die beteiligten Ämter und Behörden mit dem Veranstalter ein Resümee ziehen und dem Magistrat vorlegen. Bei Optimierungsbedarf werden wir gemeinsam entsprechende Vorschläge definieren. Dies dient der weiteren Qualitätssicherung und soll auch in Zukunft nach jeder Ausgabe des Love Family Parks durchgeführt werden“, erklärte Bausch. In diesem Jahr hatte der Veranstalter als Reaktion auf Lärmbeschwerden im vergangenen Jahr auf eine Bühne in Spielrichtung Flörsheim verzichtet und das Festivalgelände kompakter gestaltet. Zahlreiche Ess- und Getränkestände standen zur Verpflegung der Gäste zur Verfügung. Die Anzahl der Essstände war im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt worden. Und da das Festival um 22 Uhr endet, war die Nachtruhe sichergestellt, und auch die Abreise der Gäste vollzog sich leise.
Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt waren für die Großveranstaltung am Samstag im Einsatz, darunter Beschäftigte der Kernverwaltung, der Stadtpolizei und Verkehrsüberwachung sowie der Feuerwehr. Die Stadtpolizei hat rund 60 Verwarnungen ausgesprochen, fünf Fahrzeuge wurden abgeschleppt.
Oberbürgermeister Udo Bausch dankt allen Beschäftigten der Stadt sowie den Einsatz- und Rettungskräften für ihren Beitrag zum Gelingen des Love Family Parks 2019. Während der Veranstaltung hatte Bausch nicht nur das Festivalgelände sondern auch die Veranstaltungsleitzentrale besucht, um sich persönlich ein Bild von den Abläufen zu machen.
Gabriele Wacker