Start Gesellschaft Mit Tanz gegen Gewalt an Frauen

Mit Tanz gegen Gewalt an Frauen

MAINZ – Lebensbejahend wirkte sie, die Aktion zum internationalen Protesttag „One Billion Rising“. Wie in vielen weiteren Städten deutschland- und weltweit war in Mainz dazu aufgefordert worden, tanzend ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt. Organisiert hatte dies das Evangelische Stadtjugendpfarramt und das Staatstheater, unterstützt vom städtischem Frauenbüro, dem Mädchenarbeitskreis und dem Frauenzentrum.
Die Zahl „One Billion“, zu deutsch eine Milliarde, deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der so viele Frauen weltweit Opfer von schweren Körperverletzungen oder Vergewaltigungen werden. Eine von drei Frauen: eine schockierend hohe Zahl, findet auch Organisatorin Marga Kadel, Jugendreferentin im Evangelischen Dekanat Mainz. Doch ganz bewusst solle darauf nicht trist und bedrückt hingewiesen werden, sondern selbstbewusst.

„Es geht nicht um Perfektion“, betonte Valentina Radmann, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Tanz- und Theaterpädagogik absolviert und mehr als 100 Teilnehmer anleitete, „son-dern um die Freude am gemeinsamen Tanzen und Protestieren“. In deutlichen Gesten wur-de dabei geklatscht oder mit Fingern auf sich und andere Leute gezeigt.
Mit weißen Mützen und mit Aktionslogo als Erkennungszeichen lenkten die Aktiven auf ih-rem Weg vom Theater zum Vorplatz der Römerpassage schon viele interessierte Blicke auf sich. Dort kamen, so schätzen die Veranstalter, mehr als 300 Mitwirkende zum Tanzen zu-sammen: Frauen und Männer, Kinder und Senioren. Weitere hielten Plakate in den Händen, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren. Beeindruckt von der vielfach gezeigten Solida-rität war auch Oberbürgermeister Michael Ebling, der Beifall spendete und betonte, Gewalt gegen Frauen müsse geächtet werden.