GONSENHEIM – „Get on board and swing with us.“ Das war eine unmissverständliche Aufforderung zum Mitmachen. Der Zug des „Modern Gospel Sound“ der Sängervereinigung Budenheim 1860 hatte sein erfolgreiches Jubiläumsprogramm von 2018 noch einmal eingepackt und machte Station in der Gonsenheimer Kirche St. Stephan.
Ein Koffer voller Gospel und Spirituals dazu noch einige modernere Songs – so entfaltete sich in der Kirche schnell er Sound der frühen amerikanischen Südstaaten, wo Sklaven sich mit ihrer ganz eigenen Art des Gottesdienstes und Musik die Sehnsucht nach Freiheit von der Seele sangen.
„Modern Gospel Sound“ enthält beides: die Beziehung zur Tradition und die Neugier auf Modernes, heißt es in der Ankündigung zum Konzert. Der Chor folge damit der Musikgeschichte Amerikas. „Blues, Swing, Soul, Rock und Pop sind ohne die wunderbaren alten Titel wie „Go Down Moses“, „Down By the Riverside“ oder „Joshua Fit the Battle“ nicht denkbar.“ „Chattanooga Choo Choo“ der „Peace Train“ von Cat Stevens, dazu noch “It’s Raining Men” der Weather Girls und immer wieder auch die Beatles.
Der Gospelchor der Budenheimer Sängervereinigung packt einen Potpourri von Liedern aus und swingt im Altarraum unter der Leitung von Dietrich Stern. Der Funke springt über, so soll es sein, das ist gesungener und erlebter Gottesdienst, wie ihn die Sklaven der Südstaaten gefeiert haben. Stern hat ein Gespür dafür und lenkt seinen Chor mit geschicktem Dirigat. Gewidmet ist das Konzert an diesem Wochenende einer verstorbenen Mitsängerin, Rita Bauer, erklärte Stern. Ihr galt der Beatles-Song “Lovely Rita” deshalb auch in ganz besonderem Maße.
Musikalisch begleitet wurde der „Modern Gospel Sound“ von Dagmar Steffens am Klavier sowie Nicola Cafaro und Lisa Salajean mit Gitarre und Flöte.
