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Musik, die verbindet

Die Nachbarn bedanken sich bei Lea und Gernot mit einem Plakat - Foto: Jutta Westhäuser

GUSTAVSBURG – Pünktlich um 19 Uhr erklingt die „Ode an die Freude“ von einem Dachbalkon in der Hochheimer Straße 3 in Gustavsburg, gespielt von einer Trompete und einem Tenorhorn.
„Die Idee kam mir eigentlich schon recht früh“, sagte Gernot Siehr. „Ich weiß, wie wichtig in einer solchen Zeit Rituale sind und mit welch einfachen Dingen man als Hobbymusiker Menschen eine Freude machen kann. Den letzten Anstoß und Mut dazu gab mir eine Mail der EKD, die Musiker dazu aufgerufen hatte, an festen Tagen in diesen Lockdown- Zeiten von Corona „Der Mond ist aufgegangen“ von den Balkonen aus zu spielen.“
Seit dem 20. März spielt er mit seiner Ziehtochter Lea jeweils für etwa eine viertel bis halbe  Stunde kleine Konzerte…mal solistisch, mal im Duett und mal mit Playback – am kommenden Dienstag zum 60. Mal in treuer Kontinuität! Jedesmal gehen dann in der Nachbarschaft die Fenster auf, Leute gehen auf ihre Balkone und mit Abstandhalten einzeln oder paarweise auf die Straße, viele singen mit, neulich tanzte  sogar ein Paar dazu.
Ein Zuhörer, der stets mit seinem Fahrrad kommt, meint: „Wo solch’ Musik ertönt, da kannst Du dich getrost niederlassen“. Und auch die anderen Nachbarn aus den umliegenden Gärten zeigen auf unterschiedliche Art und Weise, dass sie dankbar sind für die musikalische Abwechslung in diesen schwierigen Zeiten, denn Musik verbindet die Menschen.

Jutta Westhäuser